100 Gramm

Mit Messsensoren wurde bei diesem Feldversuch die Methankonzentration in der Atemluft der Rinder gemessen.© Marcher Fleischwerke

Eine Untersuchung über die Auswirkungen von Zitronengras als Futterzugabe auf den Methanausstoß von Mastrindern initiierten die Marcher Fleischwerke. Die Studie lieferte vielversprechende Erkenntnisse.

Kategorie: Stories

Angeregt wurde dieses Forschungsprojekt von Burger King. Eine mexikanische Studie zeitigte derart positive Resultate, dass der Konzern seine europäischen Lieferanten ermutigte, ebenso solche unter den jeweils heimischen Fütterungs-Bedingungen durchzuführen. „Große gesellschaftliche Ziele werden am besten dadurch erreicht, dass sich jeder ehrlich überlegt, was er in seinem unmittelbaren Wirkungsbereich verändern kann. Als wir von unserem Kunden Burger King über die beeindruckenden Studienergebnisse informiert wurden, waren wir sofort von dem Gedanken begeistert, zu überprüfen, ob sich ähnliche Ergebnisse unter heimischen Haltungsbedingungen erzielen lassen“, schildert Norbert Marcher, Geschäftsführer der Marcher Fleischwerke. Als Kooperationspartner diente die Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft HBLFA Raumberg-Gumpenstein unter der Projektleitung von Thomas Guggenberger (Leiter Institut für Nutztierforschung).

Wirkstoff.
47 Masttiere (Gewichtsbereich 300 – 600kg) standen daraufhin im Mittelpunkt des mehrmonatigen Feldversuches. Unterteilt in zwei Gruppen, erhielten die einen zusätzlich zum üblichen Futter 100g Zitronengras pro Tag (Rationsanteil: 1,2-1,7%). Anschließend wurde mit Messsensoren regelmäßig die Methankonzentration in der Atemluft der Rinder gemessen. Das Ergebnis: Die mit Zitronengras gefütterten Tiere stießen um 14,6% weniger Methan aus als ihre Artgenossen. Zurückzuführen ist dies auf Tannin (ein natürlicher Wirkstoff des Zitronengras), das sich positiv auf Verdauungsprozesse auswirkt. „Die Land- und Forstwirtschaft ist beim Klimawandel immer Teil der Lösung und nicht das Problem. Ich bin sehr stolz, dass an unseren Forschungsstandorten an solchen zukunftsweisenden Projekten geforscht wird“, kommentiert Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger: „Die Ergebnisse bringen wichtige Erkenntnisse für die Zukunft der Nutztierforschung. Auf diesen Ergebnissen werden wir jetzt mit der HBLFA Raumberg-Gumpenstein aufbauen.“