Alles geklärt

Berglandmilch-GF Josef Braunshofer, Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Berglandmilch-Obmann Stefan Lindner vor der neuen Abwasserreinigungs- und Biogasanlage.

Nachhaltigkeit geht mit Versorgungssicherheit heutzutage Hand in Hand. Die Berglandmilch hat mit einer Investition in eine neue Kläranlage nun beide Themen auf einen Schlag kräftig weiter vorangetrieben.

Kategorie: Stories
Nachhaltigkeit wird – so liegt es den heimischen Molkereibetrieben schon aufgrund ihrer Abhängigkeit von einer intakten Natur im Blut – bei der Berglandmilch seit jeher groß geschrieben. So ist das Unternehmen etwa der Vorreiter in Sachen Mehrweg-Gebinde für Milchprodukte und brachte 2020 wiederbefüllbare Milchflaschen zurück in den Handel. Das dahingehende Engagement wurde laufend ausgebaut – so wird mittlerweile auch Joghurt in entsprechenden Gläsern angeboten. Im Juli ging außerdem die dritte Mehrweg-Anlage des Unternehmens in Betrieb: Neben Wörgl und Aschbach-Markt werden nun auch in Voitsberg retournierte Glas-Gebinde gereinigt und wiederbefüllt. Somit kann ganz Österreich mit geringen Transportwegen beliefert werden.
Kuh-Wohl.
Einen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen leistete man außerdem durch ein Forschungsprojekt, bei dem nachgewiesen wurde, dass der Einsatz von ätherischen Ölen die Pansenaktivität (und nebenbei auch die Gesundheit) der Milchkühe positiv beeinflusst und dadurch der Methanausstoß reduziert wird. Dieses Wissen wurde in Form einer Empfehlung an die Berglandmilch-Bäuer:innen weitergegeben und wird bereits vielerorts umgesetzt.
Unter Strom.
Natürlich gilt es auch die Unternehmensstandorte – v.a. hinsichtlich der Energieversorgung – zukunftsfit zu machen, wobei hier längst umfangreiche Maßnahmen umgesetzt wurden. So wird seit 2013 der Strom aus 100% erneuerbaren Energiequellen bezogen. Jährlich erzeugt man 3,5 Mio. kWh Strom mittels eigener Photovoltaikanlagen, was rund 5% des Jahresverbrauchs der Berglandmilch entspricht. Auch Wärmerückgewinnung, die Nutzung von Biogas für Prozesswärme sowie ein Biomasseheizwerk (Wörgl) sind bereits im Einsatz.
Sauber.
Im Juli durften wir der Eröffnung eines weiteren Nachhaltigkeits-Projekts beiwohnen, da ging nämlich die neue Abwasserreinigungs- und Biogasanlage in Aschbach-Markt in Betrieb. Und diese soll nicht nur den Umweltschutz, sondern auch die Unabhängigkeit von unberechenbaren Faktoren hinsichtlich der Energieversorgung weiter vorantreiben. In der neuen Abwasserreinigungsanlage werden seitdem die Molkereiabwässer geklärt. Dafür wurden drei sog. Belebungsbecken und zwei Nachklärbecken errichtet. Die ebenfalls neue Biogasanlage nutzt wiederum deren Reststoffe zur Energiegewinnung. Der Plan: Zwischen 25% und 30% des Gasbedarfes des Werks in Aschbach sollen künftig auf diese Weise gedeckt werden. Außerdem wurde auf dem Gelände auch eine neue Milchsammelwagenreinigungshalle errichtet, bei der man Synergien aus der Nachbarschaft nutzt: So wird die Abwärme der nebenan beheimateten Firma Swarco für die Reinigung der Milchsammelwägen und die Beheizung des Biogasfermenters genutzt.
Kostet.
Insgesamt wurden somit in den letzten Jahren über 40 Mio. € in nachhaltige Projekte investiert. Einen der Beweggründe erläutert Berglandmilch-Obmann Stefan Lindner: „Wir wollen v.a. der jungen Generation ein gutes Gefühl vermitteln, wenn man unsere Produkte konsumiert.“ Dafür stehen auch noch weitere Maßnahmen auf dem Programm: Geplant sind ein Biomasse-Heizwerk im Werk Feldkirchen sowie in Aschbach, die Erzeugung von Dampf aus Biomasse im Werk in Klagenfurt sowie ein Biomasse-Heizwerk in Voitsberg. Dies wird freilich auch von der Politik begrüßt: Der bei der Eröffnung anwesende Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf meinte: „Mit den großen Investitionen macht sich die größte Molkerei Österreichs de facto unabhängig von russischem Gas. Die Berglandmilch setzt auf die Kraft der Heimat und erhöht nicht nur ihre eigene Unabhängigkeit, sondern damit auch die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln für ganz Österreich.“