Österreich ist in vielerlei Hinsicht speziell. Auch in Sachen Land- und Milchwirtschaft unterscheiden wir uns von vielen anderen Ländern. Wo Milchkühe leben und arbeiten, geht es hierzulande üblicherweise deutlich beschaulicher zu als anderswo, was nicht zuletzt mit der deutlich geringeren Betriebsgröße und somit auch einem persönlicheren Verhältnis zu den Tieren zu tun hat. Bei der Berglandmilch weist man nun auf eine weitere Besonderheit hin, die für „Schärdinger“, „Tirol Milch“ und „Stainzer“ praktiziert wird: So werden Kälber, die Milch für die genannten Marken liefern, mit echter Kuhmilch aufgezogen. Das ist deshalb betonenswert, da insbesondere in den deutlich größer strukturierten Milchviehbeständen in unseren Nachbarländern sog. Milchaustauschpulver als Kälbernahrung gängig sind. Was steckt dahinter? Milchreststoffe und günstigeres Pflanzenfett werden vertrocknet, vermengt und mit Wasser verdünnt. Das Ergebnis: eine günstige „Milchalternative“.
Alternativ(en)los

Dass eine Molkerei betont, auf echte Milch zu setzen, mag so manchen im ersten Moment erstaunen. Doch wenn es um die Kälberaufzucht geht, dann ist das gar nicht so selbstverständlich, wie es scheint.
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Für die meisten österreichischen Milchbauern, denen eine naturnahe Milchproduktion üblicherweise sehr wichtig ist, entspricht es schlicht dem Selbstverständnis, auf Vollmilchfütterung ihrer Kälber zu setzen. Die „Schärdinger“-, „Tirol Milch“- und „Stainzer“-Bauern setzen nun dennoch ein Zeichen nach außen, um sich auf verbindliche Weise von industrialisierten Milchproduktionen abzugrenzen. So hat man die Kälberfütterung ausschließlich mit echter Kuhmilch durch einen Beschluss des bäuerlichen Vorstandes offiziell in den Lieferbedingungen der Milchbauern festgeschrieben. Dass ebendiese auch eingehalten werden, wird ab sofort auch von externen Kontrollstellen überprüft.
Anspruchsvoll.
Gerade auch international ist dieser Vorstoß ein wichtiges Zeichen für die um Nachhaltigkeit und Naturnähe bemühte österreichische Milchwirtschaft. Berglandmilch-GF Josef Braunshofer begrüßt die Milchfütterungs-Garantie natürlich als weiteres Upgrade seiner Marken und ergänzt: „Milch ist ein natürliches Lebensmittel. Natürlichkeit ist unser Anspruch entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Was in der Urproduktion auf den Höfen unserer Bäuerinnen und Bauern beginnt, setzen wir in gleicher Weise in der Molkerei fort: weniger Zucker, keine künstlichen Aromen, umweltfreundliche Mehrweg-Glasflaschen, alternative Käseverpackungsmaterialen und vieles mehr.“