Andere Länder, andere Biere

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Internationale Biermarken bereichern nicht nur den Markt, sondern erweitern das Genussspektrum der heimischen Biertrinker:innen. Und diesbezüglich hat die Bierwelt so einiges zu bieten.

Kategorie: Food

Was Bier kann bzw. was Bier alles sein kann, das hat der Hype der Craft-Beer-Bewegung vor rund einem Jahrzehnt bewiesen. Der Hype hat sich mittlerweile wieder beruhigt, was aber geblieben ist, ist die Nachfrage der Konsument:innen nach nicht alltäglichen Bieren/Bierstilen. Und da darf es ruhig weltoffen zugehen.

ERFOLGSGARANT. Im Vertriebssortiment von Del Fabro Kolarik befinden sich „Budweiser Budvar“, „Clausthaler“, „La Chouffe“, „Estrella Damm“ und „Jever Pils“. Vor allem „Budweiser Budvar“ gilt als Flaggschiff, das sich über großen Zuspruch freuen darf: „In Österreich zählt man zu den bedeutendsten Importmarken und ist für mehr als 50% der aus Tschechien importierten Biermenge verantwortlich“, weiß Michael Kolarik-Leingartner, Leitung Exklusivmarken Del Fabro Kolarik, und ergänzt: „Das Image wurde behutsam aufgebaut und polarisiert nicht – die Einstellung gegenüber der Marke liegt im neutralen bis überwiegend positiven Bereich. Die Biere haben eine hohe Geschmacksakzeptanz bei zugleich einer über dem Durchschnitt liegenden Geschmacksintensität, was sporadische Biergenießer:innen und Bierenthusiast:innen im gleichen Ausmaß anspricht.“ Budweiser wurde 1895 aus einem Zusammenschluss mehrerer Kleinbrauer im Stadtgebiet von České Budějovice gegründet. Kolarik-Leingartner: „,Budweiser Budvar‘ ist gemeinsam mit ,Pilsner Urquell‘ für den international erlangten Premiumstatus von tschechischem Bier hauptverantwortlich. Man fokussiert sich auf die Produktion von Lagerbieren nach ursprünglicher Herstellungsart: aufwändiges Sudverfahren und lange Reifung in liegenden Lagertanks.“ Als Staatsbrauerei verpflichtet man sich, den Rohstoffbedarf zu 100% aus dem eigenen Land abzudecken und dafür auch faire Abnahmepreise zu bezahlen.

GENUSSMOMENTE. Mit „Corona Extra“ hält AB InBev den Inbegriff des mexikanischen Lebensgefühls im Portfolio. „Die Marke wird mit Leichtigkeit, Sonne und Gemeinschaft assoziiert. Ergänzt wird es um ,Corona Cero‘, die seit 2023 erhältliche, alkoholfreie Variante, die im Wachstumssegment ,Alkoholfrei‘ bereits beachtliche Erfolge feiert“, freut sich Marco Stickel, Vertriebsleiter Handel AB InBev Österreich. Neu gelauncht: die „Corona Extra“ in der 0,5L-Dose, „die noch mehr Flexibilität für den Konsum bietet“, so Stickel. Quasi „Braukunst Made in Bayern“ repräsentieren „Löwenbräu“, „Franziskaner“ und „Spaten“. Mit „Leffe“, einem charaktervollen belgischen Abteibier, und „Stella Artois“, eine der bekanntesten Premium-Biermarken weltweit, verbindet AB InBev europäische Tradition mit internationalem Flair. Ergänzt wird das Portfolio durch „American Bud“, ein Symbol für modernen, urbanen Biergenuss mit globaler Strahlkraft. „So vereint AB InBev in Österreich ein Markenuniversum, das Konsument:innen sowohl ikonische Klassiker als auch innovative Neuprodukte bietet und damit Genussmomente für jeden Anlass schafft“, sagt Marco Stickel.

BRAUTRADITION. Das „Pilsner Urquell“ gilt als das erste Pils der Welt und wird seit 1842 in Pilsen in Tschechien gebraut. „Das ,Pilsner Urquell‘ bietet ein einzigartiges Geschmackserlebnis, das durch die Kombination von feiner Süße und hopfiger Bitterkeit geprägt ist. Die Verwendung hochwertiger Zutaten und die traditionelle Braukunst sorgen für einen vollmundigen, ausgewogenen Geschmack. Mit einem dichten, cremigen Schaum ist ,Pilsner Urquell‘ ein echtes Genusserlebnis und setzt Maßstäbe in Bezug auf Authentizität, Handwerkskunst und Qualität“, sagt Christian Kratky, National Sales Manager Asahi Brands Austria. Auch aus Tschechien kommt „Kozel“, das Bier mit dem Ziegenbock im Logo, denn „Kozel“ bedeutet im Tschechischen „Ziegenbock“. Erstmals wurde es 1874 in dem kleinen Dorf Velké Popovice eingebraut. „Mittlerweile ist ,Kozel‘ das meistverkaufte tschechische Bier und ein Marktführer bei dunklen Biersorten in Tschechien“, erklärt Kratky. Für ihn steht „Kozel“ für „Genuss, Spaß und Gemeinschaft“. Aus südlicheren Gefilden stammt „Peroni Nastro Azzurro“. Im Jahr 1963 hatte die Familie Peroni die Vision, ein Bier zu kreieren, das die italienische Passion für Qualität und Handwerkskunst verkörpern sollte. „Peroni Nastro Azzurro“ wird seit drei Braumeister-Generationen produziert. „Das Ergebnis ist ein spritziges und erfrischendes Bier mit einer feinherben Balance aus Bitterkeit und aromatischen Zitrusnoten. ,Peroni Nastro Azzurro‘ steht seit jeher für italienische Lebensfreude und macht jeden Moment zu etwas Besonderem. Einst in Rom geboren, genießen mittlerweile Menschen in über 74 Ländern das stilvolle hell-goldene Super Premium Lager“, so Christian Kratky.

GEFÜHLSEBENE. Aktuell werden von der Brau Union Österreich die internationalen Biermarken „Heineken“, „Desperados“ und „Birra Moretti“ im Lebensmittelhandel vertrieben. Der Markenursprung von Heineken liegt in den Niederlanden. „Die Marke steht für gute Laune und Magie, die durch gemeinsame Konsumerlebnisse Grenzen überwindet und Freundschaften schließen lässt. ,Heineken‘, seit 1873 ein Original, auf der ganzen Welt bekannt, kann verantwortungsbewusst in allen Situationen auch als ,Heineken 0,0 alkoholfrei‘ genossen werden. Eine Innovation, die in der Brauerei Wieselburg entscheidend mitentwickelt wurde“, sagt Simon Steyrl, GF Lebensmittelhandel Brau Union Österreich. Vor kurzem wurde das in Österreich gebraute „Heineken“ mit dem „Heineken Quality Award“ ausgezeichnet. „Diese höchste interne Auszeichnung bewertet Qualitätsaspekte von der Frische des Produkts über die Verpackungsqualität bis hin zur allgemeinen Bierqualität. Somit gilt: Das beste ‚Heineken‘ wird in Österreich gebraut“, freut sich Steyrl. Auch wenn es der Name anders vermuten ließe, „Desperados“ kommt ursprünglich aus Frankreich. Für Steyrl ist die Marke „mehr als ein Bier“, er sieht „Desperados“ als die treibende Kraft für „Spontanität, die die junge Generation dazu inspiriert, loszulassen und ihr authentisches ,Ich‘ zu entfesseln“. Und obwohl aus Frankreich stammend und heute in Österreich gebraut, will „Desperados“ dennoch „den ungezähmten Spirit des Latin Vibes verbreiten“, erklärt der Branchenkenner: „Die Marke steht für das Auskosten epischer Momente, um das Leben in vollen Zügen zu genießen.“ Italienisches Lebensgefühl will „Birra Moretti“ versprühen, indem man sich bewusst Zeit für bedeutsame Momente mit wichtigen Menschen nehmen soll. Simon Steyrl: „Die Marke steht für authentischen Genuss und die Wertschätzung der einfachen Freuden des Lebens, ganz im Sinne der italienischen Kultur.“

WEITE WELT. Das Schöne an den heimischen Bierregalen im LEH ist, dass es eine Vielzahl unterschiedlicher Marken aus unterschiedlichen Ländern gibt. Darunter können bekannte Stile sein, die mit dem jeweiligen „Lokalkolorit“ eingebraut wurden. Oder eben auch jene Biere, die in Österreich geschmacklich nicht so ganz den Status quo darstellen und die man sich anlassbezogen gönnt. Und das macht einfach Spaß.