Ausgepackt

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Nach Karton- und Papierlösungen sind flexible Verpackungen wie auch Verbundstoffe die weltweit meistgefragten Packaging-Materialien. Globale Verantwortung, Klimaschutz und ein Bekenntnis zur regionalen Kreislaufwirtschaft sind bei den Herstellern längst Teil des Denkens und Handelns.

Kategorie: Stories
Verpackungen sind Spiegel der Gesellschaft“, meint Victoria Krauter, Professorin am FH Campus Wien anlässlich eines Web-Talks mit dem Titel „Sinn und Zukunft von Verpackung“ des Forums Ernährung heute (f.eh) mit Elisabeth Sperr (f.eh) und Daniel Steinitz (Kompost & Biogas Verband Österreich). Somit sagt es auch etwas aus, wie wir diese entsorgen. Einig sind sich die Experten hinsichtlich der Notwendigkeit eines Ausbaus der Mehrwegsysteme wie auch von regionalen Recycling-Lösungen im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Doch sind sämtliche Mühen umsonst, wenn die Bevölkerung nicht mitspielt. Gerade bei der getrennten Sammlung ist deren Mithilfe unerlässlich. In Österreich ist die Befürwortung sehr groß, wie aktuelle Umfragezahlen der Altstoff Recycling Austria (ARA) zeigen. Denn laut einer IMAS-Erhebung werden hierzulande sowohl die Idee der Mülltrennung (96%) als auch jene der getrennten Verpackungssammlung (92%) als sehr gut bzw. gut befunden. Die Mehrheit der befragten Personen hat dies in ihren Alltag integriert und empfindet den Weg zur getrennten Sammlung nicht als besonderen Aufwand (76%).
Verbunden.
„Verpackungen, insbesondere für Lebensmittel, spielen heute wie morgen eine wesentliche Rolle. Mehr denn je wird jedoch der gesamte Lebenszyklus betrachtet werden müssen, also von der Auswahl und verantwortungsvollen Beschaffung der eingesetzten Rohstoffe über die Produktion, Vertrieb inklusive Logistik und End-of-Life“, prognostiziert Georg Matyk, GF des Vereins Getränkekarton Austria: „Dieser Verantwortung stellt sich die Getränkekartonindustrie schon seit vielen Jahren und wird über den verstärkten Einsatz von nachhaltig erzeugten, nachwachsenden Rohstoffen, aber auch lebensmittelrechtlich zugelassenen Rezyklaten dazu beitragen, das Ziel der Klimaneutralität bis spätestens 2050 in allen EU-Ländern zu erreichen.“ Die gelebte regionale Verankerung der einzelnen Hersteller macht sich zum einen durch die jeweilige Kundenstruktur vor Ort bemerkbar wie auch ihre sehr spezifischen Anforderungen an die Verpackung. Hinzu kommt das lokale Engagement der Getränkekartonindustrie, Recyclinglösungen für alle Bestandteile von Getränkekartons über Kooperationen, Partnerschaften und direkte Investitionen voranzutreiben.
Übernahme.
Petruzalek Österreich ist auf den Handel mit Lebensmittelverpackungen  und Verpackungsmaschinen spezialisiert. Damit ist man Ansprechpartner bei Anliegen rund um Geräte oder Anlagen, die aus ganz Europa und teilweise sogar darüber hinaus stammen. Wofür ansonsten Fachleute und Verkäufer aus anderen Ländern eingeflogen werden müssen, wird vor Ort geklärt. Individuelle Anforderungen werden geprüft und die passende Maschine ausgewählt. Auch die Installationen und Wartungen erfolgen durch die Petruzalek-Techniker, ein Vorteil sowohl für die Umwelt als auch für die Geldbörse.
Zudem müssen Verpackungen auch die Logistik unterstützen, gibt Christian Drbalek, GF Petruzalek, zu bedenken. „Als Beispiel möchte ich hier unsere „Bag in Box“-Lösungen anführen, die in vielen Ländern bereits nicht mehr wegzudenken ist“, so Drbalek. In Mitteleuropa und speziell in Österreich ist diese Verpackungsvariante jedoch manchen noch kein Begriff. Geeignet ist sie für alle Getränkearten. Diese werden in Kunststoffbeutel mit Auslassventilen abgefüllt, die wiederum zur Stabilisierung in Kartons kommen. Damit ist „Bag in Box“ stapelfähig und gut schlichtbar. Nach der Verwendung können „Bag“ und „Box“ einfach durch Ablösen voneinander getrennt werden, Kunststoff und Karton werden separat entsorgt. Wichtige Neuigkeiten gibt es jedoch aus dem Unternehmen selbst. Petruzalek, bisher in den Händen der italienischen Investmentholding Italmobiliare, wird vom irischen Verpackungshersteller und -großhändler Zeus Packaging Group übernommen, voraussichtlich im zweiten Quartal 2021.
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Im Flow.
Mit dem „World Star Award 2021“ (Kat. Packaging Materials & Components) der World Packaging Organziation (WPO) wurde die recyclingfähige Schlauchbeutel-Alternative „MonoFlow(re)“ von Schur Flexibles ausgezeichnet. Entwickelt wurde die Lösung im Rahmen der „rethink“-Initiative des Unternehmens. „Unser Team von Verpackungsspezialisten überdenkt bestehende Lösungen gemeinsam mit unseren Kunden für deren spezifische Anforderungen. Dabei geht es oft nicht nur um den ‚simplen‘ Austausch der Folien, sondern um das Entwickeln zukunftsfähiger, maßgeschneiderter Verpackungskonzepte. Uns ist ein ganzheitlicher Ansatz wichtig“, erklärt Max Wolfmaier (Manager Sustainability). Als hochtransparente, vollständig recyclefähige PP-Schlauchbeutelfolie mit Hochbarriere eignet sich „MonoFlow(re)“ primär für empfindliche Produkte wie etwa Wurstwaren oder Käse. Bis zu 70% Kunststoff kann durch einen Wechsel von herkömmlichen Schalen- oder Tiefzieh-Verpackungen auf diese Lösung eingespart werden.
Leadership.
Als einer der „50 sustainability & climate leaders 2020“ ausgewählt wurde Constantia Flexibles, ein weltweit agierender Hersteller flexibler Verpackungen. Die Initiative des Medienunternehmens Bloomberg sowie der UN zielt darauf ab, wegweisende Beiträge führender Unternehmen zur Erreichung der UN-Klimaziele sichtbar zu machen. Das Engagement von Constantia Flexibles selbst wird u.a. durch die verschiedenen Verpackungslösungen sichtbar wie etwa die 2019 eingeführte Produktserie „EcoLam“. Hergestellt aus Monomaterialien, sind sämtliche „EcoLam“-Varianten vollständig recycelbar. Die Sauerstoff- und Feuchtigkeitsbarriere zum Schutz der Ware ist nicht beeinträchtigt.