Und gute Ideen gibt es derzeit in diesem Feld einige. Nachdem kontaktloses Bezahlen via NFC in den letzten Jahren (nach ersten Ängsten der Verbraucher) mittlerweile bestens angenommen wurde, scheint die Zeit ganz klar reif zu sein für mobile Lösungen. „Apple Pay“ ist eine davon, „die“, so Kurt Tojner, Country Manager Visa Österreich, „von den Kunden ja nahezu herbeigesehnt wurde.“ Seit Ende April ist es nun soweit: Kunden der Erste Bank und Sparkasse können nun auch „Apple Pay“ für das Bezahlen im stationären Handel nutzen. Weitere Banken sollen demnächst folgen. Tojner: „Visa ermöglicht sicheres digitales Bezahlen in Österreich, das für Verbraucher ein bequemeres und reibungsloseres Einkaufserlebnis als Alternative zu Bargeld garantiert. Die Einführung von Apple Pay in Österreich, unterstützt durch unsere Token-Technologie, ist ein entscheidender Moment, von dem wir glauben, dass er die Art und Weise, wie Verbraucher bezahlen, verändern wird.“
Beim mobilen Bezahlen stellt sich generell eine Frage: Strichcode, QR-Code oder NFC? Für das Bezahlen per Strichcode ist „bluecode“ bekannt, „Alipay“, das Bezahlsystem der Alibaba-Group, setzt auf den QR-Code. Wobei „bluecode“ zum Beispiel auch via NFC funktioniert und zudem die Einbindung der „Alipay“-Bezahltechnologie für Händler anbietet. Spannend ist aber gerade im mobilen Bereich die Einbindung von Loyalitätsprogrammen. Christian Pirker, CEO Bluecode International: „Im April haben wir unsere Mehrwertplattform ‚bluecode Rewards‘ gestartet, um die Kundenbindung mittels Smartphone zu stärken. Händler können entweder eigene bestehende Kundenbindungsprogramme mit dem mobilen Bezahlen per ‚bluecode‘ verknüpfen oder über diese Plattform neue Mehrwertservices komplett digital umsetzen.“
Mit einem, auf den ersten Blick in diesem Umfeld kuriosen, Service investiert man aktuell ebenfalls in das Thema Kundenbindung: Nämlich mit der Möglichkeit, beim Einkauf nicht Geld dazulassen, sondern mitzunehmen. Geld abheben kann man jetzt – im Zuge eines Einkaufs, den man mit seiner Mastercard bezahlt – u.a. bei Billa, Penny, Merkur, Bipa, Unimarkt, MPreis, Lidl und Denn´s.
Auch hinsichtlich Online-Zahlungen hat sich in den letzten Wochen etwas getan: Mastercard hat eine Debit-Karte präsentiert, die – integriert in die bestehende Kontokarte der Erste Bank – Bezahlvorgänge in Onlineshops für all jene vereinfacht, die keine Kreditkarte haben. Mit dem auf der Karte abgedruckten Zahlencode lässt sich ab sofort in den Onlineshops der Händler (oft noch verwirrenderweise unter der Option „Kreditkarten-Zahlung“ zu finden) einfach und sicher bezahlen. Auch Visa plant übrigens Ähnliches. Generell bezahlen bereits bisher etwa 35% der Online-Kunden ihre Rechnung mit (Kredit-)Karten, was Platz 2 für diese Bezahlart bedeutet. Platz 1 geht an Zahlungen mit Rechnung/Onlinebanking. Die Einführung der „Visa“ oder „Mastercard“-Debit-Karten, die den Kunden alle Vorteile von Kreditkarten (Sicherheit, Convenience und damit geringe Abbruchsraten) bieten, sollte den Anteil der Karten-Transaktionen im Online-Bereich deutlich steigern.
Österreich ist zwar immer noch ein starkes Bargeldland und auch nicht so aktiv im Online Shoppen wie andere Länder, dennoch ist davon auszugehen, dass sich das noch Schritt für Schritt ändern wird. Insbesondere dann, wenn der Handel – Hand in Hand mit den Kartenanbietern und Banken – in kompromisslos einfache und sichere Bezahl-Lösungen investiert.