Befruchtend

Das Familienunternehmen Frutura, Produzent und Österreichs größter Vermarkter von Obst und Gemüse, versorgt täglich rund 3 Millionen Verbraucher:innen mit Tomaten, Paprika & Co. Dafür braucht es, neben Innovationsgeist und Know-how, vor allem eines: qualifizierte Mitarbeiter:innen.

Kategorie: Food

So wie zum Beispiel Christoph Schieder, Standortleiter der Frutura Thermal-Gemüsewelt, der einst als Schüler vom Unternehmen für die Kürbis-Staatsmeisterschaft gesponsert wurde. Schieder erinnert sich: „Manfred Hohensinner, unser Geschäftsführer, sagte damals zu mir: ‚Wir bauen Blumau und du wirst der Leiter.‘ Ich hätte mir nicht gedacht, dass es so weit kommt.“ Und zwar nicht nur, weil er sich seine Zukunft noch nicht in allen Details ausmalen konnte, sondern vor allem weil das Projekt Thermal-Gemüsewelt ein äußerst ehrgeiziges war: 125 Grad heißes Thermalwasser, 3.500 Meter unter der Erde, sollte, so die zukunftsweisende Idee von Manfred Hohensinner, dazu genutzt werden, die Gewächshäuser zu beheizen. In Zeiten, als Gas noch billig und nachhaltiges Handeln eher die Ausnahme war, setzte Hohensinner alles in Bewegung, um dieses Projekt zu verwirklichen. Mit Erfolg, denn die Pionierleistung trägt seit 2016, im wahrsten Sinne des Wortes, Früchte. In Blumau gedeihen auf 26ha Anbaufläche ganzjährig rund 9.000 Tonnen besonders aromatischer Tomaten, Paprika, Gurken, Melanzani und Radieschen. Besonders aromatisch sind sie deswegen, weil mit Wärme – aufgrund der reichlich vorhandenen und nachhaltigen Energiequelle – nicht gespart werden muss und man so den Pflanzen optimale Bedingungen bieten kann, ganz egal wie kalt es draußen ist.

FACHKRÄFTE. Gemüseanbau braucht aber freilich mehr als Wärme, einen guten Standortleiter und eine visionäre Geschäftsführung. Rund 900 Mitarbeiter:innen zählt die Frutura insgesamt, am Standort Blumau sind es rund 300. Schieder: „Fachkräfte sind auf allen Ebenen entscheidend und werden laufend gesucht.“ Eine der wichtigsten Stellen ist dabei der bzw. die Gewächshausgärtner:in. Schieder: „Das sind hochspezialisierte, bestens ausgebildete Profis, die international gesucht werden. Ihr Know-how und ihr Können sind ausschlaggebend dafür, wie viel Gemüse pro Quadratmeter wächst. Und damit auch, wie profitabel das Unternehmen insgesamt ist.“ Aber auch Nützlings-Spezialisten, die in den Glashäusern dafür sorgen, dass Schädlinge ganz ohne Pestizide in Schach gehalten werden, sind zentral verantwortlich für das Gedeihen der Kulturen – und damit auch der Firma. Während die Gärtner:innen für optimales Klima, Licht und die richtige Menge an Nährstoffen sorgen und die Nützlings-Spezialist:innen Schädlinge unter Kontrolle halten, sind es aber insbesondere die Gewächshaus-Mitarbeiter:innen, auf die Verlass sein muss. Denn die Pflege der Pflanzen erfolgt händisch und sehr genau. So müssen etwa Teile der Blüten und Blätter für ein optimales Wachstum laufend entfernt werden und auch geerntet wird ausschließlich in Handarbeit.

WIE DIE SCHWAMMERL. Welche Bedeutung gut eingeschulte Mitarbeiter:innen tatsächlich auf die ökonomische Tragfähigkeit eines Projekts haben können, erklärt Schieder anhand der noch jungen Bio-Champignon-Zucht in Blumau: „Mittlerweile wissen wir: Bei der Pilz­ernte braucht es die richtige Technik, Erfahrung und viel Flexibilität, denn Pilze sind wirklich unberechenbar. Nach knapp einem Jahr – so lange gibt es jetzt ‚Blumauer Bio-Champignons‘ – ernten unsere Mitarbeiter:innen mehr als doppelt so viele Pilze pro Stunde wie zu Beginn.“

VICE VERSA. Unternehmen wie Frutura brauchen verlässliche Mitarbeiter:innen und Fachkräfte mit Innovationsgeist. Umgekehrt sichern erfolgreiche Unternehmen natürlich auch Arbeitsplätze – was wiederum entscheidend für eine lebendige und attraktive Region ist.