Fleisch- und Wurstprodukte, die neben Fleisch zu einem hohen Anteil aus pflanzlichen Rohstoffen bestehen, haben sprunghaft ihren Weg in den LEH gefunden. PRODUKT hat sich dieses sehr junge Segment näher angesehen.
Gemüse, Pilze oder Hülsenfrüchte zählen zu den häufigsten Zutaten in der Rezeptur dieser Hybridprodukte. Dieser junge Trend scheint gerade richtig Fahrt aufzunehmen. Erst im vergangenen Jahr sind einige bekannte Vertreter der heimischen Fleischbranche auf den Zug aufgesprungen. Ziel ist, es den Konsument:innen leichter zu machen, sich ausgewogen zu ernähren, heißt es von den Herstellern. Pionierarbeit leistete das Startup Rebel Meat. Bereits 2019 wurden deren TK-Burger-Pattys gelauncht, die neben Rindfleisch zur Hälfte aus Hirse und Pilzen bestehen. Noch im selben Jahr wurde die Innovation von der PRODUKT Champion-Jury mit Bronze in der Kategorie Convenience prämiert. Mittlerweile ist das Sortiment auf sieben hybride Artikel angewachsen. Für das SB-Kühlregal gibt es „Rebel Meat Bio Käsekrainer“, „Bio Bratwürstel“, „Bio Faschiertes“ und „Bio Burger-Patties“ (Hirse, Kräuterseitlinge bzw. Karfiol oder Karotte). Jüngster Zuwachs sind zwei TK-Produkte für die kleinsten Erdenbürger, nämlich „Rebel Meat Kids Bio Hühner-Nuggets“ und „Bio Fleischbällchen“ (Hirse, Karfiol). Hergestellt werden die „Rebel Meat“-Artikel bei Sonnberg (OÖ). Fleisch und pflanzliche Rohstoffe stammen aus Österreich.
Balance.
„Die größte Herausforderung ist die Balance von Geschmack, Textur und Mundgefühl. Hier muss der pflanzliche Anteil gut ausgewählt werden, um das Umami des Fleisches optimal zu unterstreichen, ohne durch einen zu starken Eigengeschmack hervorzustechen“, beschreibt Cornelia Habacher (COO von Rebel Meat): „Uns geht es vorrangig darum, wieder ein Bewusstsein für den Wert von Fleisch zu schaffen. Es ist einfach sowohl aus umwelttechnischen als auch gesundheitlichen Gründen essenziell, dass wir alle wieder weniger Fleisch essen. Hybridprodukte sind hier ein einfacher Weg ganz leicht im Alltag weniger Fleisch zu konsumieren, ohne groß seine Gewohnheiten zu ändern und vor allem ohne auf Genuss zu verzichten.“
Kukuruz.
Neues Mitglied unter den Herstellern dieser Produkt-Range ist Radatz. Die „Kukuruz Bratwürstel“ des Wiener Traditionsbetriebes bestehen je zur Hälfte aus Mais und Schweinefleisch. Diese Kombination verleiht den Würsteln einen herzhaft-süßen Geschmack. Erhältlich ist die Neuheit in der 300g-SB-Packung. Rein aus Gemüse gefertigt werden hingegen die „Radatz Vegapcici“ (240g) und die „Radatz Gemüsebällchen“ (160g). Die beiden Veggie-Neuheiten bestehen aus Erdäpfeln, Karotten, weißen Rüben, Broccoli und Erbsen.
Heimisch.
Im Vorjahr lancierte Berger die „Kartoffel Griller“. Diese bestehen zu 60% aus heimischem Schweinefleisch und zu 40% aus niederösterreichischen Kartoffeln. „Viele Menschen möchten ihren Fleischkonsum reduzieren, wollen dabei aber nicht auf den vollen Geschmack verzichten. Ein wichtiges Verkaufsargument ist die Tatsache, dass wir ausschließlich traditionsreiche Zutaten aus Österreich verarbeiten und auf Verdickungsmittel, Geschmacksverstärker und Aromen verzichtet wird“, ist Verkaufschefin Gaby Kritsch überzeugt: „Das Produkt begeisterte vom Start weg gleichermaßen umweltbewusste Genießer und echte Fleischtiger und wird in der Grillsaison 2022 wieder verfügbar sein.“
Trio.
Aktuell wird das Bergersche Portfolio um ein hybrides Würstel-Trio erweitert. In einer Mischpackung (600g) findet man je drei Grillwürstel mit Kartoffelanteil sowie drei, die mit Linsen und drei, die mit Kräuterseitlingen verfeinert werden. Die Hauptzutat (60%) ist auch hier wiederum heimisches Schweinefleisch. „Herausforderung bei der Entwicklung der Hybridprodukte war und ist der hohe Anspruch an uns selbst, ausschließlich Zutaten aus der Region zu verwenden und auf Verdickungsmittel, Geschmacksverstärker und Aromen zu verzichten. Wir wollen auch bei den boomenden fleischreduzierten Produkten Wertschöpfung aus Österreich für Österreich am Teller garantieren“, weiß Kritsch: „Naturgemäß wurde hier mit vielen verschiedenen Rohstoffen und an Rezepturen geforscht und ausprobiert – letztlich sind wir sowohl mit dem im Vorjahr lancierten Hybridprodukt als auch den Neuzugängen im Sortiment sehr glücklich, erfüllen sie doch allesamt unsere hohen Ansprüche. Denn: Was nicht gut schmeckt, setzt sich nicht durch.“ In Geschmack, Textur und Biss müssen diese möglichst dicht an die Originale heranreichen, um konsumentenseitig akzeptiert zu werden.
Geschmack.
„Wir sind mit Aussagen zur Gesundheit sehr zurückhaltend und halten Fleisch für ein äußerst wertvolles Lebensmittel“, betont man bei den Marcher Fleischwerken: „Außerdem steht für uns der Geschmack im Vordergrund. Wenn ein Hybridprodukt gut schmeckt, dann bringen wir es auf den Markt. Nur weil es auch aus Gemüse besteht, ist für uns noch kein Garant für Marktreife.“ Seit Anfang 2021 bietet die Gruppe unter der Marke „Blasko Convenience“ für die Heißtheken „Gemüse-Fleischlaibchen“. Der Gemüseanteil liegt bei 50%, verwendet werden Sellerie, Karotten, Lauch und Zwiebel. Auch hier war das Ziel geschmacklich möglichst nahe an die bewährten „Faschierten Laibchen“ derselben Marke heranzukommen. Das Schweine- und Rindfleisch hierfür stammt übrigens aus Österreich.
Flott.
Im Sommer 2021 ging das „Grünzeug Bratwurst“-Sortiment von Frierss an den Start. „Unsere Bratwürstel mit 30% knackigem Gemüse aus der Region entsprechen dem aktuellen Zeitgeist und lassen das Herz jedes bewussten Genießers höherschlagen. Eine ausgewogene Ernährung liegt im Trend und das nicht nur während der Fastenzeit! Immer mehr Menschen versuchen ihren Fleischkonsum bewusster zu gestalten und achten dabei mehr denn je auf Qualität aus der Region“, ist GF Kurt Frierss überzeugt. Erhältlich ist die „Grünzeug Bratwurst“ in vier Sorten, die selektiertes, heimisches Fleisch und knackiges Gemüse aus der Region miteinander kombinieren. Je nach Variante ist dies Karotte, Erbse, Rotkraut oder Sauerkraut-Kartoffel. Heuer wird das Sortiment um „Grünzeug Leberkäse“ wie auch um „Frankfurter Flotti Karotti“ erweitert. Auch hier liegt der Gemüseanteil bei 30%, zurückgegriffen wird auf die Karotte. Wie bereits bei den Bratwürsten punktet auch die Packung von „Flotti Karotti“ mit einem kreativ gestalteten Design, das Frische und Leichtigkeit vermittelt.
Veröffentlicht am
15. März 2022
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