Auf die Frage: „Was verbindet Österreich mit der Tschechischen Republik?“, antwortet Florian Berger, Geschäftsführer Verband der Brauereien Österreichs: „Nicht nur die ausgesprochen guten Beziehungen als Nachbarländer oder die überaus reichhaltige gemeinsame Geschichte – wir sind auch weltweit gemeinsam Spitzenklasse in Bezug auf Brautradition, Bierkultur und Biergenießertum.“ Das ist nicht weiter verwunderlich, da Österreich und das im Norden angrenzende Nachbarland auch auf eine gemeinsame Bierhistorie zurückblicken können: „Denn wesentlich für den Umschwung des Brauwesens war der Übergang von der ,Obergärung‘ zur ,Untergärung‘: Es wurden andere, bei kälteren Temperaturen arbeitende Hefestämme eingesetzt, und 1841 entstand in Kleinschwechat bei Wien der neuartige Typus des ,Lagerbiers nach Wiener Art‘“, erklärt Florian Berger und führt weiter aus: „Ein Jahr später wurde, in dem damals ebenfalls österreichischen Pilsen, das erste ,Lagerbier Pilsner Art‘ eingebraut. Österreich gilt somit aus industrieller Sicht als Wiege des untergärigen Lagerbiers und in weiterer Folge der Brauindustrie selbst.“
BEGEISTERUNG.
Tschechische Bierstile sind vielleicht nicht immer einfach auszusprechen, was bspw. Namen wie „Ležák“ (Pils böhmischer Brauart), oder „Tmavé Ležák“ (Dunkles böhmischer Brauart) andeuten, der Beliebtheit tut das aber keinen Abbruch: „Tschechische Biere gehören zu den besten der Welt, haben lange Tradition und genießen auch in Österreich hohe Anerkennung“, sagt Matthias Weinmüller, Category Management Getränke bei Transgourmet. Das zeigt sich auch in Regionen, wo heimische Biermarken zwar stark verwurzelt sind, es aber einen Trend hin zur Angebotserweiterung bei der Bierausschank gibt: „Immer mehr Gastronom:innen bieten ergänzend zu ihrem bisherigen Sortiment auch Biere von Micro-Breweries, oder aber auch internationale Biere an, sowohl vom Fass als auch aus der Flasche“, weiß Matthias Weinmüller. Den Kund:innen von Transgourmet empfiehlt er: „,Budweiser Budvar Original Lager‘ ist ein universeller Speisenbegleiter und passt zu vielen österreichischen Wirtshausklassikern – die ja meist gemeinsame Wurzeln in der Habsburger Monarchie haben. ,Pilsner Urquell‘ ist ein etwas herberes Bier und eignet sich sehr gut als Aperitif; als Speisenbegleiter macht es sich gut zu Grillgerichten und hellem Fleisch.“ Das „Kozel Dark“ passt für ihn, „mit seinem kräftigen und würzigen Geschmack“, gut zu deftigen Schmorgerichten und Wildbraten.
TRADITION.
Getränkegroßhändler Del Fabro Kolarik ist Generalimporteur der Marke „Budweiser Budvar“ in Österreich. Die Zusammenarbeit geht zurück bis ins Jahr 1936. Mehrmals die Woche wird aus der tschechischen Brauerei frisch abgefülltes Bier angeliefert. Das Sortiment ist an allen Standorten von Del Fabro Kolarik ab Lager verfügbar. Darüber hinaus gibt es „Pilsner Urquell“ und „Kozel“ im 30L-Fass als Handelsware. „Durch die Geschmackscharakteristik eignet sich tschechisches Lager für eine große Bandbreite an Speisen und daher auch perfekt für die Ausschank in der heimischen Gastronomie“, erklärt Michael Kolarik-Leingartner, Sortimentsgestaltung Bier und Leitung Exklusivmarken Österreich bei Del Fabro Kolarik: „Bei tschechischem Lagerbier steht die Balance zwischen dem malzbetonten Körper und der Hopfenbittere im Abgang im Vordergrund. Gleichzeitig liegt die Geschmacksintensität im Vergleich über den Lagerbieren aus anderen Ländern. Dadurch kommt der Biergeschmack sowohl bei Bierkenner:innen als auch bei Biertrinker:innen, denen hopfenlastige Biere zu bitter sind, sehr gut an“, führt der Biersommelier-Staatsmeister weiter aus. Zum Thema „Pairing“ hat er im Frühjahr 2023 einen Expertenworkshop veranstaltet, um neben den bekannten Highlights wie Grillstelze, Gulasch oder Schnitzel auch die Eignung auf die moderne Küche zu testen: „Absolute Highlights der Verkoster:innen waren für das ,Budweiser Budvar Dark Lager‘ ein Flammkuchen mit Vogerlsalat, Feigen, schwarzen Nüssen und einem Camembert vom Schaf. Beim ,Budweiser Budvar Original Lager‘ gab es einen Wow-Effekt zu einem Rote-Rüben-Risotto mit Macadamianüssen oder einem Melanzanitartar“, erinnert sich Michael Kolarik-Leingartner.
VORAUSSCHAUEND.
Nicht nur dank der geografischen und geschichtlichen Verbindung sind die heimischen Trinker:innen mit dem tschechischen Nationalgetränk vertraut und wissen es seit jeher zu schätzen: „Sieht man sich aktuelle Trends an, verlangen Konsument:innen nach leichteren Bieren. Hier waren die tschechischen Brauer den österreichischen voraus. Denn voller Geschmack bei geringerem Alkoholgehalt ist typisch für unsere Marken ,Pilsner Urquell‘ und ,Kozel‘“, sagt Alexander Lampe, Account Manager On Trade Österreich bei Asahi Brands Austria. Auf die Charakteristiken der beiden Marken als Speisenbegleiter angesprochen, erklärt Caroline May, Brand Executive Asahi Brands Österreich & Deutschland: „Durch die Milde und Leichtigkeit passt ,Kozel Premium Lager‘ perfekt zu qualitativ hochwertigem Essen.“ Sie erachtet eine „Kombination aus lokalen Gerichten und Spezialitäten sowie tschechisch inspirierter Küche“ als passenden Begleiter: „Ich denke hier an Barbecue, gegrillte Meeresfrüchte, Hamburger, Chicken Wings, Gulasch, aber auch Käse oder asiatische Gerichte.“ Zu „Kozel Dark“ sagt sie: „Durch die Karamellnote passt besonders Süßes wie Kuchen, Kekse und Desserts.“ Die Sorte „Pilsner Urquell“ harmoniert für sie sehr gut mit traditionellen Gerichten: „Eine der beliebtesten Kombinationen ist mit Tatar. Überhaupt hat die traditionelle tschechische Küche viele Gemeinsamkeiten mit den Nachbarländern Polen, Ungarn und Deutschland, aber auch Österreich. Dabei steht Qualität an oberster Stelle. Typische Speisen, wozu ich ‚Pilsner Urquell‘ empfehle, sind bspw. Schweinefleisch, Kohl, Knödel, aber auch Burger.“
UNTERSTÜTZUNG.
Das Servieren von Bier zum Essen hat in der Tschechischen Republik eine lange Tradition, weshalb tschechisches Bier als Speisenbegleiter auch für österreichische Gastronom:innen seine Reize hat. Alternative Biere brauchen allerdings oftmals Erklärung und müssen dem Gast aktiv angeboten werden: „Hier unterstützen wir von Transgourmet Trinkwerk bspw. bei der Produktion von Menükarten bzw. unserem Wissen zum Thema Food-Pairing sowie mit einem kompletten Schankservice“, sagt Matthias Weinmüller. Bei Asahi Brands spielen vor allem Zapftechnik und Schaum eine große Rolle: „Hierfür schulen wir regelmäßig das Personal unserer Partner:innen. Ein flüssiger, süßer Schaum gleicht die etwas herberen Noten tschechischer Biere aus und sorgt für perfekte Harmonie im Geschmack“, weiß Alexander Lampe. Auch Del Fabro Kolarik hält ein umfassendes Maßnahmenbündel zur Unterstützung der Kund:innen parat: „Nur Ware liefern können viele Betriebe. Neben der Distribution sehen wir uns am österreichischen Markt auch für die Marketingaktivitäten, Eventauftritte, Social Media und die Werbemittel bzw. Gastronomieausstattung samt Zapf-Know-how und Schankhygiene verantwortlich. Daher können wir auf Kundenbedürfnisse schnell und flexibel eingehen“, erklärt Michael Kolarik-Leingartner.
