Dreh- und Angelpunkt

Berglandmilch-GF Josef Braunshofer und Greenpeace-GF Alexander Egit.

Im Zuge erhöhter Bemühungen um einen verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen sind Mehrweg-Gebinde wieder ins öffentliche Interesse gerückt. Bei der Berglandmilch ist kürzlich eine entsprechende Anlage in Betrieb gegangen.

Kategorie: Stories

Mineralwasser, Limonade, Teegetränke, Saft,… – in unterschiedlichen Bereichen sind Mehrweg-Gebinde dank hoher Investitionen der Markenartikler wieder auf dem Vormarsch. Seit Kurzem ist die mehrfache Nutzung von Glasflaschen auch im Trinkmilchbereich wieder möglich. 8 Mio. € hat man bei der Berglandmilch in die Hand genommen, um den Betrieb mit einer Anlage auszustatten, die die Abfüllung und Reinigung von Mehrweg-Gebinden ermöglicht. Von Anfang an hat man dabei eng mit Greenpeace zusammengearbeitet, wo man Mehrwegflaschen als umweltfreundlichste Lösung, um Verpackungsmüll bei Getränken zu reduzieren, betrachtet.

Fortschrittlich.
Im Februar liefen die ersten Flaschen vom Band. Rund 15 Mal soll eine Flasche wiederbefüllt werden. Der Reinigungsvorgang dazwischen erfolgt übrigens auf besonders umweltfreundliche Weise. Hier ist die neue Mehrweg-Generation den Anlagen vergangener Generationen deutlich überlegen. „Berglandmilch versteht sich damit als Öko-Vorreiter und will dazu beitragen, dass unsere Umwelt erhalten bleibt“, so Geschäftsführer Josef Braunshofer. Gestartet ist man ganz klassisch mit der 1L-Milchflasche, einerseits unter den eigenen Marken „Schärdinger Berghof“ sowie „Tirol Milch“, andererseits füllt man auch Bio-Milch für die Handelsmarken von Rewe und Spar in Mehrwegflaschen ab. Selbstverständlich in einem einheitlichen Format. Künftig sollen aber auch andere Produkte bzw. Formate in Mehrweg-Gebinden angeboten werden, etwa eine Halbliter-Flasche sowie eine Leichtmilch. Im Gegensatz zu den früher gängigen Flaschen setzt man diesmal übrigens auf transparentes Glas statt auf braunes.
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Für gut befunden.
Von Greenpeace hat man für die Umstellung auf Mehrweg jedenfalls den Segen bekommen: „Mit Mehrwegverpackungen schrumpfen wir die Müllberge, verhindern Abfall in der Natur und beenden die Wegwerf-Mentalität“, so Lisa Panhuber, Konsum-Expertin von Greenpeace in Österreich, die die Berglandmilch auf dem Weg zu Mehrweg kostenfrei mit ihrem Know-how unterstützt hat. Auch Christian Pladerer, Vorstand des Österreichischen Ökologie-Instituts, hält die Rückkehr zu Mehrweg für sinnvoll, vor allem vor dem Hintergrund, dass sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt hat, Plastikverpackungen bis 2025 um 20% zu reduzieren: „Dies könnte etwa durch die Einführung eines Pfandsystems mit gesetzlicher Mehrwegquote gelingen“, so Pladerer.