Eiskalt fleischfrei

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Rein pflanzliche Fleischersatz-Produkte boomen – keine Frage. Jetzt erobern sie, nachdem sie in der Frische bereits eine fixe Größe sind, auch die Tiefkühl-Sortimente des Handels. Das hat gute Gründe – und ebenso gute Aussichten auf Erfolg.

Kategorie: Stories

Schließlich zeigen zum einen die Umsätze, dass vegane (und auch vegetarische) Tiefkühlprodukte bei den Verbrauchern gut ankommen: Vegetarische Angebote konnten um 26% vs. Vorjahr zulegen und Fleischersatz-Produkte (ausgehend von einer kleinen Basis) gar um 236% (Nielsen, LEH inkl. Diskonter, exkl. TK-Pizza, TK-Torten/Desserts und Eis, FY 2020). Zum anderen stellt sich der Vegan-Bereich hier deutlich anders auf als in anderen Segmenten: Anstelle von kleineren, mehrheitlich neuen Marken sind es in der TK etablierte Brands, wie „iglo“, „Original Wagner“ und „Dr. Oetker“ oder auch solche mit Kult-Potential wie „The Vegetarian Butcher“, die meist neben ihrer Bekanntheit auch Werbebudget mitbringen. Und das könnte ein echter Game Changer sein, denn damit bekommt das Thema fleischfreie Ernährung eine noch nie dagewesene Präsenz bei den Verbrauchern. Zudem ist die Zielgruppe jetzt, da das Thema bereits etablierter ist, anders: Angesprochen sind nämlich noch deutlicher als bisher alle Konsumenten und nicht nur solche, die bereits phasenweise oder vollständig vegan leben. Das Ziel ist klar: Gerade die Angebote in der TK möchten es Nicht-Veganern so einfach wie möglich machen, Alternativen zu Fleisch in ihren Ernährungsroutinen zu etablieren.

Vorteilig.
TK-Käpt´n Iglo ist in dieses Segment vor knapp einem Jahr mit „Green Cuisine“ eingestiegen und hat damit den Bereich eigentlich erst so richtig aufgemacht. Dem Handel ist das nur recht, denn Fleischfreies in der TK hat Vorteile. Martin Kaufmann, Sales Director Iglo Österreich: „Wie das gesamte Sortiment haben die ‚iglo Green Cuisine‘-Produkte eine Reihe von Vorteilen für Handel und Konsumenten: Viel Geschmack ohne Zusatz von Geschmacksverstärkern, künstlichen Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffen. Außerdem bleiben sie – im Vergleich zu vielen gekühlten Produkten auf pflanzlicher Basis – länger haltbar, reduzieren somit Abschriften im Handel und erhöhen die Lagerfähigkeit in den Haushalten.“ Iglo unterstützt seine Innovationen immer intensiv – auch für „Green Cuisine“, dem neuen Dach für bestehende vegetarische Bestseller und vegane/vegetarische Innovationen, wurden die Werbegeschütze entsprechend aufgefahren. Kaufmann: „Die Integration bekannter und beliebter Produkte in die ‚Green Cuisine‘-Range bietet eine große Plattform, die das Auffinden der Produkte im TK-Regal erleichtert und eine attraktive und umsatzstarke Aktionsgruppe darstellt. Sie hilft zudem die Konsumenten ans TK-Regal zu bringen und durch attraktive Aktionen zu Probierkäufen anzuregen. Wir unterstützen das seit Einführung als erste Marke – und mittlerweile Marktführer – durch ein 360°-Kommunikationspaket mit sehr hohem Werbedruck.“
iglo green cuisine falafel
V-leischer.
Kein geringeres Ziel als der weltweit größte „Fleischer“ zu werden hat „The Vegetarian Butcher“. Die holländische Kultmarke im Portfolio von Unilever ist erst vor wenigen Wochen gelauncht worden, bringt aber einiges an Potential mit, schließlich zählt „The Vegetarian Butcher“ zu den am stärksten wachsenden Marken im globalen Unilever-Portfolio und konnte allein im letzten Jahr um rund 70% zulegen. „The Vegetarian Butcher“ richtet sich gezielt an all jene Verbraucher, die – etwa aus ethischen oder ökologischen Gründen – auf Fleisch verzichten möchten, allerdings keine Abstriche bei Geschmack, Konsistenz und bei ihren Koch-Routinen machen möchten. Genau diese, aber natürlich auch alle, die vegan und vegetarisch leben, soll „The Vegetarian Butcher“ ansprechen. Während die Marke in anderen Ländern in der Frische eingeführt wird, wurde für Österreich die Kategorie Tiefkühlkost gewählt. Gunnar Widhalm, Category Director Foods & Refreshment Unilever Austria: „Die Tiefkühl-Kategorie ist eine extrem spannende Warengruppe mit positivem Image, Umsatzentwicklung und hoher Frequenz. Wir wollen diese weiterentwickeln und die Konsumenten gemeinsam mit unseren Handelspartnern für pflanzliche Ernährung begeistern.“ Dazu gehört auch der entsprechende Werbedruck, für den Unilever mit einer umfassenden 360°-Kampagne garantiert.
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Pizza, bitte
. Nicht nur der TK-Total-Umsatz ist im vergangenen Jahr coronabedingt überproportional gewachsen, auch das Segment Pizza legte mit +13% auf knapp 86 Mio. € stark zu (Nielsen, TK-Pizza, FY 2020, Wert). Rein pflanzliche Varianten sind hier bereits u.a. von „veganz“ präsent. Die Kommunikationslinie der Marke, die mit unterschiedlichsten Produkten auch in der Frische erfolgreich ist, fokussiert auf Nachhaltigkeit. Susanne Borgmann, Marketing: „Unser erfolgreichstes Produkt ist zur Zeit unsere Pizza. Seit Jänner konnten wir ganze 931,8t CO2 alleine durch den weltweiten Verkauf einsparen. Damit das für alle nachvollziehbar ist, trägt jedes Produkt einen eigenen Nachhaltigkeits-Score auf der Verpackung.“ Auch „Garden Gourmet“ (Nestlé) ist seit Ende 2020 mit einer Pizza in der TK präsent, aktuell präsentiert sich die Range in einem neuen, frischeren Design mit verfeinerten Rezepturen und größer als bisher. Jetzt steigt zudem „Original Wagner“ (ebenfalls Nestlé) in den veganen Markt ein: Die Erfolgs-Range „Piccolinis“ wird um die rein pflanzlich belegte Variante „Spinach Creamy Style“ erweitert. Mit „Dr. Oetker­ Ristorante Pizza Margherita Pomodori“, die aktuell lanciert wird, ist die TK-Pizza-Auswahl dann auch komplett und bestens gerüstet für den veganen Megatrend. 
vegane tk veganz
Cool.
Rein Pflanzliches ist den Verbrauchern insbesondere aus Nachhaltigkeitsgründen, aber auch aufgrund ethischer und gesundheitlicher Belange ein immer größeres Anliegen. Die TK-Hersteller unterstützen diese Ernährungsveränderung mit Produkten, die den gewohnten Koch-Routinen entgegenkommen und nehmen auch werblich Geld in die Hand. Damit ist der Trend „Fleischfrei“ jetzt in seiner vollen Stärke auch in der TK angekommen.