2022 war geprägt von Marktverwerfungen infolge des Russland-Krieges gegen die Ukraine, der Energiekrise und einer zunehmenden Konsumeintrübung“, schildert Stephan Kaar, Sprecher des Forum Wellpappe Austria, warum die Mitgliedsbetriebe es aktuell schwer haben. Konkret verzeichneten die im Forum Wellpappe Austria organisierten Unternehmen 2022 mit 994,6 Mio. m2 gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 6,1% – mengenmäßig befindet sich die Branche damit auf Vorkrisen-Niveau. Beim Umsatz gab es zwar ein Plus von 21,6%– die gesamte Breite an Kostensteigerungen konnte dadurch jedoch nicht ausgeglichen werden.
Benachteiligt?
Doch nicht nur die Kostensituation verursacht den Wellpappe-Unternehmen derzeit Kopfzerbrechen. Auch der im Rahmen des Green Deal der EU-Kommission kürzlich vorgelegte Entwurf für eine neue EU-Verpackungs-Verordnung bereitet Branchenvertretern Sorgen. Insbesondere die dort vorgesehene Mehrwegquote von 90% bei Transportverpackungen für Haushaltsgroßgeräte ab 2030 hält Kaar für nicht umsetzbar. „Dass Mehrweg generell die nachhaltigere Verpackungslösung ist, halten wir für einen Mythos“, so Kaar. Er führt außerdem ins Treffen, dass es für Wellpappe einen bestens funktionierenden Recycling-Kreislauf gibt: „Wellpappe kann bis zu 25-mal wieder zu einer neuen Wellpappe-Kreislauf-Verpackung verarbeitet werden.“ Und auch bzgl. Food Waste kann Wellpappe einen wertvollen Beitrag leisten, schließlich schützt sie beispielsweise Gemüse vor vorzeitigem Verderb. „Wir setzen seit Jahren auf Verpackungen aus Wellpappe, weil sie nachhaltig sind und die Qualität unserer Produkte unterstützen“, bestätigt etwa auch LGV-Vorstand Josef Peck.