PRODUKT: Wir wollen ein wenig persönlich werden: Wer ist Philipp Gattermayer und wie ist er beim Schaumwein gelandet?
Gattermayer: Schon in jungen Jahren haben mich meine Eltern der Kulinarik nähergebracht, indem wir viel gemeinsam gekocht haben oder in besonderen Restaurants essen waren. Bei uns wurde Genuss immer „zelebriert“ sozusagen. Nach meinem Studium (Marketing und Sales – FH Wien) und meiner Diplomarbeit für Audi Österreich habe ich erste Erfahrungen in der Automobil- und Eventbranche gesammelt. Durch die tollen Erfahrungen dort kam ich zu Bacardi Martini und war dann fast sieben Jahre bei Kattus, bis ich 2015 Geschäftsführer von Henkell Österreich wurde. Seit über 20 Jahren bin ich jetzt in der FMCG-Branche tätig. In diesen Jahren eignete ich mir nicht nur ein tiefes Verständnis für den Konsumgütermarkt und eine umfassende kaufmännische Managementerfahrung an, sondern lernte auch viel über Spirituosen, Sekt, Wein. Ich durfte Weingärten und Produktionsstätten auf der ganzen Welt kennenlernen und bildete mich auch privat entsprechend weiter.
PRODUKT: Was gefällt Ihnen ganz persönlich am Thema Sparkling? Gibt es einen besonders schönen bzw. wegweisenden Sparkling-Moment in Ihrem Leben, an den Sie sich gerne zurückerinnern und den Sie mit uns teilen möchten?
Gattermayer: Mit Schaumwein assoziiere ich immer etwas Positives und Schönes – die Vielfalt der Sparklings aus aller Welt kann und macht jeden Moment zu etwas Schönem und Besonderem. Für mich persönlich war aber die Kreation des „Wiener Hofburg Sektes“ – und zwar von der Traube zum fertigen Produkt, gemeinsam mit Partnern aus dem Handel und Norbert Szigeti, ein sehr besonderer Moment. Das war ein gewisses „Karrierehighlight“. Das gemeinsame Verständnis für prickelnde Qualität schafft letztlich nämlich auch Freundschaften – und genau diese und das gemeinsame Interesse für kompromisslosen Sektgenuss in der Top Liga sind die Basis für das Gemeinschaftsprojekt.
PRODUKT: Welchen Stellenwert hat Sekt aus Österreich für Sie persönlich bzw. für Henkell Freixenet?
Gattermayer: Wir lieben Österreich und Österreich ist seit jeher ein sehr wichtiger Markt für uns. Seit 1952 begeistern wir Menschen in Österreich für Sekt und sorgen für die entsprechende Wertschöpfung im Land. Nun zusätzlich einen Schaumwein „made in Austria“ anbieten zu können, war für uns ein wichtiger Schritt, gerade auch weil Regionalität aktuell für viele an Bedeutung gewinnt. Generell ist es für uns wichtig, Schaumweine aus verschiedenen Weinbaugebieten in aller Welt anbieten zu können. Denn Prosecco, Champagner und Cava können bekanntlich nicht heimisch produziert werden.
PRODUKT: Was meinen Sie, machen diese regionalen Spezialitäten auch zu einem Teil den Charme der Materie aus?
Gattermayer: Ja, definitiv. Wenn man sich durch das Getränk in Regionen „träumen“ und schmecken kann… mitten in die Weingärten in Valdobbiadene mit Antipasti und einem Glas „Mionetto“-Prosecco. Da werden doch alle Sinne angesprochen. Auch die Stimmung und das Leben in diesen Regionen ist gelassen und alles bewegt sich nach der Natur und den natürlichen Abläufen, um die besten Produkte zu kreieren und das schmeckt man.
PRODUKT: Die aktuelle Lage (Anm.: Pandemie, Ukraine, Klimakrise) birgt viele Unsicherheiten. Was waren für Sie die wichtigsten Learnings?
Gattermayer: Die Pandemie hat den Alltag vieler Menschen stark verändert. Authentizität und Verantwortung sind noch wichtiger geworden. Die wichtigsten Learnings daraus: Echte gelebte Solidarität fühlt sich gut an und schafft Freunde und Partner. Dazu gehört auch die Einsicht, dass Mitarbeiter:innen das wichtigste Kapital eines funktionierenden Unternehmens sind.
PRODUKT: Lieben Dank für das Gespräch!