Kapelari-Langebner: 2020 war ein sehr herausforderndes Jahr, die Liefer- und Versorgungssicherheit vor allem in der ersten Lockdown-Periode aufrecht zu erhalten, hat uns alle sehr gefordert. Die Sicherheit unserer Mitarbeiter stand und steht für uns immer noch an erster Stelle. Dies erfordert einen deutlichen Mehraufwand, Investitionen und Kosten. Unsere Konsumenten haben gerade in der Krise stark auf die Marke „Ölz“ vertraut. Umsatzmäßig können wir daher mit einem Plus von 5,1% gegenüber dem Vorjahr abschließen. Der Umsatz liegt 2020 bei 217 Mio. €, wobei das Umsatzwachstum sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland kam. Aktuell liegt unser Exportanteil bei 44%.
PRODUKT: „Ölz“-Backwaren sind demnach über die Landesgrenzen hinweg sehr gefragt. Geben Sie uns bitte einen kurzen Überblick über die Entwicklung Ihres Exportgeschäftes.
Kapelari-Langebner: Unsere wichtigsten Ziel-Exportländer sind Deutschland, die Schweiz, Slowenien, Tschechien und die Slowakei. In der Schweiz haben wir eine eigene Vertriebsorganisation und sind besonders mit „Ölz Toasts“ und „Sandwiches“ stark vertreten. In Deutschland konzentrieren wir uns vor allem auf Süddeutschland, hier sind unsere Feinbackwaren, allen voran Zöpfe, Milchbrötle, Nuss- und Mohnstollen, gefragt. In Slowenien ist die Marke seit 2011 präsent und Ölz im Bereich Toast und Sandwich Marktführer. In Tschechien und der Slowakei befinden wir uns im Aufbau und investieren auch entsprechend. Das Sortiment in Österreich ist aber deutlich breiter, für den Export ist es deutlich spezialisierter.
PRODUKT: Womit punkten „Ölz“-Produkte im internationalen Vergleich?
Kapelari-Langebner: Vor allem mit der Einzigartigkeit einiger unserer Produkte in manchen Ländern – das gilt etwa für die „Ölz“-Zöpfe. Genauso wie im Inland ist außerdem auch im Export die Kombination aus Convenience und Genuss ein gefragtes Thema, das wir gut bedienen können. Und nicht zuletzt: Die österreichische Herkunft und die damit assoziierte Qualität genießen in den Exportländern ein sehr gutes Ansehen.
PRODUKT: Das Thema „Regionalität“ ist bei den Verbrauchern – nochmal verstärkt durch Covid 19 – sehr „en vogue“. Nicht nur in Österreich. Merken Sie, dass sich die Stimmungslage im Export verändert hat?
Kapelari-Langebner: Nein, ganz im Gegenteil. Wir konnten 2020 hier mit unserer Marke stark zweistellig wachsen. Das zeigt, dass österreichische Produkte auch in dieser Zeit ganz besonders beliebt sind.
PRODUKT: Wo agiert Ölz sehr regional und wo international? Und warum ist beides wichtig und kein Gegensatz?
Kapelari-Langebner: Durch unseren Standort im Westen Österreichs war Ölz schon von jeher „exportorientiert“ im Sinne der Nachbarländer Schweiz und Deutschland, schon lange vor dem EU-Beitritt. Zu unseren Ziel-Exportländern zählen auch heute unsere Nachbarländer, in diesem Sinne sind wir „europäisch“ orientiert.
PRODUKT: Danke für das Gespräch!

