Bei den Erwachsenen fallen die Prioritäten freilich anders aus. Zumindest bei Durstlöschern, die regelmäßig getrunken werden, stehen ernährungsphysiologische Argumente ganz weit oben. „Prinzipiell wird seitens Ernährungsexpert:innen empfohlen, dass Kinder Wasser, Mineralwasser, ungesüßte Kräuter- oder Früchtetees trinken sollten“, so Gerhard Höllinger. „Wir wollen mit ‚Vöslauer Junior‘ Eltern dabei unterstützen, Kinder für das Wassertrinken zu begeistern“, schildert Yvonne Haider-Lenz, Leiterin Marketing, Unternehmenskommunikation und Innovation bei Vöslauer. Aber: „Damit Kinder ausreichend trinken, ist oft etwas Geschmack im Getränk wichtig“, weiß Christian Eibl, GF Healthy Kids. Doch Saft und Limo müssen sich – insbesondere wenn sie sich an Kinder richten – heutzutage immer öfter einer Überprüfung ihrer Inhaltsstoffe stellen. Zwar gibt es keine gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich der Zusammensetzung von Kindergetränken, doch die Eltern werfen immer öfter einen kritischen Blick auf die Zutatenliste. Denn, so Maurice Windisch, CEO Housemix: „Heutzutage legen Eltern großen Wert auf gesunde, nachhaltige und hochwertige Getränke für ihre Kinder.“ Ähnlich nimmt man das bei Healthy Kids wahr. GF Christian Eibl: „Bio-Qualität, kein Zuckerzusatz, keine künstlichen Zusätze und kalorienarme Getränke sind besonders gefragt.“ Und bei Schloss Raggendorf („Ritter Party“) ist man ebenfalls überzeugt, dass der Trend sich definitiv hin zu Kindergetränken mit gesunder Anmutung entwickelt. Insbesondere der Zuckergehalt steht dabei im Fokus, weshalb die Markenartikler hier natürlich um Zurückhaltung bemüht sind. „Unsere Kindergetränke wurden so konzipiert, dass sie der Sipcan-Schulkantinenverordnung entsprechen. Unsere Produkte ‚Peppa Pig‘, ‚My Littly Pony‘ und ‚PJ Masks’ enthalten aktuell mit 6 bis 7g Zucker pro 100ml wesentlich weniger Zucker als so manche Mitbewerber-Produkte, dennoch arbeiten wir bereits an neuen Varianten mit weniger Zucker“, berichtet Egger-GF Reinhard Grießler. Auch bei Conaxess Trade Austria erzählt man uns, dass den Herstellern ein niedriger Anteil an zugesetztem Zucker wichtig sei und etwa durch einen höheren Fruchtanteil in den Getränken erreicht werde. Der neue „Die drei ??? Vitamindrink“ etwa enthält nur natürlichen Zucker aus Fruchtsäften, was den Richtlinien des WHO-Nährwertprofil-Modells entspricht. Der Verzicht auf Zucker ist dabei längst international spürbar: „Laut einem Bericht von Statista hat der weltweite Markt für Kinder-/Teenager-Getränke im Jahr 2023 einen Umsatz von rund 23 Mrd. US-$ erreicht. Besonders deutlich ist der Anstieg bei Getränken ohne zugesetzten Zucker und mit natürlichen Inhaltsstoffen“, weiß Maurice Windisch, CEO Housemix. Generell ist es sinnvoll, Kindergetränke vernünftig einzusetzen, wie man das etwa von Klosterquell Hofer hört. Marketing Director Timm Hildebrandt: „‚Dreh und Trink‘ ist die besondere Belohnung für zwischendurch und kein Wasserersatz, so wie alle zuckerhaltigen Getränke es sein sollten. Die Balance macht es aus.“