Glimpflich

© ÖWM Anna Stöcher

Scheinbar haben Österreichs Winzer in diesem Jahr ein wenig Glück im Unglück: Die Zahlen der Statistik Austria weisen jedenfalls für den Export-Umsatz österreichischer Weine lediglich einen Rückgang um 1% und sogar ein Plus bei der Menge aus. Das wäre deutlich besser als befürchtet.

Kategorie: Stories

Diese erfreulichen Zahlen aus dem ersten Halbjahr 2020 sind jedoch erst eine erste Tendenz, wie es am Ende des Corona-Jahres aussieht, wird sich weisen. Chris Yorke, GF ÖWM: „Bislang zeigen unsere Weine im Export eine starke Leistung, das freut uns natürlich sehr! Leider können wir daraus aber noch keine Prognose ableiten.“ Und er ergänzt: „Sehr spannend ist wie immer der genaue Blick auf einzelne Exportländer: In Deutschland und der Schweiz liegen wir bisher im Plus. In den USA verzeichnen wir zwar Einbußen, aber viel geringere als die Weinexporteure Frankreich oder Deutschland.“ 

Klein und fein?
Im Vergleich mit den Export-Zahlen anderer Weinbaugebiete scheint Österreich auch deutlich besser abzuschneiden als so manch größerer, internationaler Player. So verloren Frankreich (-55%) und Deutschland (-42%) etwa in den USA deutlich mehr an Umsatz als Österreich mit einem Minus von 11%. Eine besonders gute Entwicklung zeigen österreichische Weine in den skandinavischen Ländern: Etwa in Schweden (+27,6% Absatz, +52,9% Umsatz) und in Norwegen (+25,5% Absatz, +17,2% Umsatz).
Breit aufstellen.
Deutlich mehr haben die Österreicher im ersten Halbjahr natürlich zu Hause konsumiert: Laut einer Umfrage von GfK unter Endverbrauchern ist der Heimkonsum von österreichischem Wein von Jänner bis Mai um über 20% angestiegen. Dem gegenüber stehen allerdings die herben Verluste aus dem Gastronomie-Geschäft, die sich auch entsprechend in den Großhandels-Absätzen (etwa 30% Minus im Vergleich zur Vorjahresperiode) bemerkbar machen. „Die Situation von Österreichs Winzern hängt aktuell stark davon ab, über welche und wie viele Kanäle sie ihre Weine verkaufen. Dabei zeigt sich: Eine diversifizierte Vertriebsstruktur, also der Weinabsatz über verschiedene Kanäle, minimiert Risiken. Dieser Weg sollte in Zukunft noch stärker beschritten werden“, fasst Chris Yorke zusammen.
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