Doch in Wahrheit ist die Frage der Nachhaltigkeit von Milch viel, viel weiter zu denken. Denn, so gibt Doris Ploner, Geschäftsführerin der Käsemacher, zu bedenken: „Das von der Kuh genutzte Grünland bindet schließlich auch große Mengen CO2.“ Denn zum Glück ist es hierzulande Sitte, dass viele Milchkühe sich einen guten Teil ihres Futters in Selbstbedienung von der Weide oder Alm holen. Bei Heumilchkühen besteht die Nahrung überhaupt nur aus Kräutern, Gräsern und Heu sowie einer begrenzten Menge an Getreideschrot. Und dies beeinflusst den CO2-Abdruck sehr positiv, wie Christof Abbrederis, Bereichsleiter bei Alma, ausführt: „Die Verwendung von Heumilch ist an den Erhalt von Dauergrünlandböden gebunden, welche wiederum sehr viel CO2 bzw. Kohlenstoff im Humus einlagern und daher wie der Wald zu den wertvollen CO2-Senken zählen.“ Auch Gerrit Woerle, GF von Heumilch-Pionier Woerle, bestätigt: „Die Klimabilanz der Milch verbessert sich, wenn Kühe vor allem frisches Gras und Heu fressen und keinen Sojaschrot aus Übersee.“ Diesbzgl. ist die kleinstrukturierte, heimische Milchwirtschaft klar im Vorteil gegenüber der zumeist hinsichtlich ihrer Größe in anderen Ligen spielenden internationalen Konkurrenz, wie auch Harald Steinlechner, GF der Ennstal Milch, ausführt: „Gerade, was die Fütterung bei uns im Ennstal als Region, in der die Grünlandbewirtschaftung überwiegt, betrifft, ist der ökologische Fußabdruck um ein Vielfaches geringer, als wenn Futter größtenteils zugekauft werden muss. Die Weidehaltung und Almwirtschaft ist in unserem Einzugsbereich gang und gäbe.“