Gut g’spritzt

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Manchen Bereichen kam (und kommt) es zugute, dass die Menschen durch die Pandemie mehr Zeit daheim verbringen. Ein Beispiel sind Sirupe. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass Lockdowns sowie Gastro-Schließungen den Verbrauch in den Haushalten ankurbeln.

Kategorie: Stories
Tradition.
Laut Nielsen (LEH inkl. H/L) ist der Umsatz des Sirup-Marktes 2020 um 8% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. „Der Sirup-Markt zählt zu den sogenannten Gewinnern der Corona-Krise, da die Konsument­Innen mehr Lebensmittel denn je zuhause konsumiert haben bzw. nach wie vor konsumieren“, meint Jutta Mittermair, Leitung Unternehmenskommunikation bei Spitz. Bei der Wahl der Sirup-Sorten zeigen sich die Österreicher „traditionsbewusst“ – den Löwenanteil des Geschäfts machen weiterhin die Klassiker aus, freilich ergänzt durch etwas ausgefallenere, trendige Varianten, die für zusätzliche Impulse sorgen.
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Premium.
Im Vergleich zur Umsatzsteigerung im rollierenden Jahr 2020/21 in Höhe von 9,5%, fällt die mengenmäßige Steigerung (auf Basis Liter) mit 6,6% übrigens etwas geringer aus. (Quelle: AC Nielsen KW 9/20 bis 8/21, Warengruppe Dicksäfte, ohne H/L), was darauf hindeutet, dass hier der Trend zu Premium-Produkten geht. Martin Darbo, Vorstandsvorsitzender Darbo, unterstützt diese These: „Schon seit längerem können wir eine verstärkte Nachfrage nach höherwertigen Fruchtsirupen erkennen. Premiumqualitäten liegen absolut im Trend. Dazu trägt auch bei, dass diese zumeist in Glasflaschen angeboten werden, die von vielen Konsumenten aus ökologischen Gesichtspunkten präferiert werden.“ Auch bei Darbo führen klassische Sorten das Beliebtheitsranking an: Zu „Holunderblüten“, „Himbeere“, „schwarze Johannisbeere“ und „Wildpreiselbeere“ greifen die Konsumenten am liebsten. Und auch die im letzten Frühjahr eingeführte „Sizilianische Zitrone“ gehört bereits zu den Top-Sellern.
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Saison.
Auch bei L. Derksen & Co. (Vertrieb von „Monin“) wurde während der Pandemie ein Anstieg der Nachfrage nach Sirup verzeichnet. Insbesondere süße Sorten wie „Caramel“, „Pumpkin Spice“ oder „Chai Tea“ erfreuten sich in den letzten Monaten besonders großer Beliebtheit. Mit steigenden Temperaturen werden eher fruchtige und Blütensorten wie „Wassermelone“ oder „Veilchen“ nachgefragt. Gesundheitsbewusstsein ist auch bei „Monin“ ein Thema: Die Klassiker „Vanille“, „Caramel“ und „Haselnuss“ gibt es bereits als „sugarfree“-Varianten – langfristig wird an der Umstellung auf Bio-Sirupe gearbeitet.
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Bio.
Für Gerhard Höllinger, GF Höllinger, spiegeln sich die allgemeinen Trends Regionalität und Gesundheitsbewusstsein auch im Sirup-Bereich wider: „Die Einstellung der Menschen hat sich verändert. Sie sind bereit, mehr Geld für Lebensmittel auszugeben und schauen aktiver auf ihre Gesundheit.“ Als erfrischend und gesund gilt z.B. die Ingwer-Wurzel. Genau diese kommt im neuen „Bio Ingwer Sirup“ von Höllinger zum Einsatz, der sowohl für wärmende Heißgetränke im Winter als auch für kühlende Erfrischungen im Sommer verwendet werden kann.
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Blumig.
Ganz dem Bio-Gedanken verschrieben hat sich auch das Waldviertler Unternehmen Green Sheep. Das Sortiment an biozertifizierten Sirupen wird ständig erweitert. Aktuell versprüht der neue „Bio Basilikum Malvenblüten Sirup“ mediterranes Flair.
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Zucker.
Mautner Markhof war im Vorjahr mit einem Umsatzwachstum von 23% Wachstumsführer im Bereich Sirup. Insgesamt hatte das Unternehmen einen Marktanteil von 17,5% und war somit Nummer Zwei am Markt. (Quelle Nielsen: 2020 LH total, exkl. L/H). Insbesondere bei den „0% Zucker“-Sirupen wurde eine starke Nachfrage verzeichnet. Da der Trend in Richtung zuckerreduzierte Getränke stetig zulegt, wird Mautner Markhof Ende Mai mit „Orange-Mango“ die „0% Zucker“-Sirup Range erweitern. 


VERPACKUNG. Auch im Bereich der Verpackungen tut sich bei Mautner Markhof einiges: Im vergangenen Sommer wurde das Sortiment um Sirupe mit 70% Fruchtanteil ergänzt – diese sind in der 500ml-Glasflasche erhältlich. Ab April stellt Mautner Markhof die Verpackungen der 0,7L-Sirupe sukzessive auf 100% rePET Flaschen um. „Mit dieser Maßnahme sparen wir pro Flasche 90% des vorherigen CO2-Ausstoßes ein und erzielen dadurch eine CO2-Reduktion von 750 Tonnen pro Jahr“, erklärt Geschäftsführer Jürgen Brettschneider.

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Transport.
Sirup punktet bei den Verbrauchern, weil es ein praktisches und nachhaltiges Produkt ist, ist man bei Eckes-Granini überzeugt, schließlich ergibt eine Flasche Fruchtsirup in der 0,7L-Packung 6L Fertiggetränk (bei Verdünnung 1:7). Wer Sirup kauft, spart also Verpackungsmüll – und muss statt sechs Flaschen Fertiggetränk nur eine Flasche Sirup nachhause tragen. „Wir arbeiten stetig an nachhaltigeren Verpackungslösungen und achten gleichzeitig auf höchste Qualität, unverkennbaren Geschmack sowie optimale Haltbarkeit und Hygiene“, erklärt GF Eckes-Granini, Petra Nothdurfter. So gibt es die „Yo Fruchtvoll“-Sirupe nun in 0,5L-Glasflaschen. Bei Nachhaltigkeit dürfe nicht auf das Thema Transport vergessen werden, betont Nothdurfter: „Seit Beginn wird ‚Yo‘ in Österreich produziert und nachhaltig sowie effizient transportiert. ‚Yo‘ nutzt keine eigenen LKWs, sondern arbeitet mit Partnern und Logistikunternehmen zusammen. So sind die LKWs optimal ausgelastet und es entstehen keine Leerfahrten. Da die Partner über die zwei Standorte Klagenfurt und Stockerau beliefert werden, sind auch die Transportwege kurz. Das spart ordentlich CO2.“
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Fazit.
Dank der guten Bevorratungsmöglichkeit, hochwertigen Konzepten und an moderne Ernährungsweisen angepassten Rezepturen erfreut sich Sirup also weiterhin großer Beliebtheit. Und auch die Nachhaltigkeitsbemühungen der Hersteller, v.a. in Sachen Packaging, tun diesem Markt sicher gut.