Haushaltskonsum 2022

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Die Corona-Pandemie, der Kriegsbeginn in der Ukraine sowie die hohe Inflation haben das tägliche Leben von Menschen und Märkten im Jahr 2022 stark beeinflusst. Das zeigen die aktuellen Daten aus dem RollAMA Haushaltspanel für das vorige Jahr.

Kategorie: Stories
Das Ende von Pandemie-Restriktionen und Lockdowns hat sich im Konsum- und Kaufverhalten der Österreicher:innen bemerkbar gemacht. So sanken die Einkaufsmengen im Jahr 2022 um 8% gegenüber 2021 und blieben gegenüber der Zeit vor der Corona-Krise stabil. Die Mengenrückgänge führten dazu, dass die Ausgaben im Vergleich zu 2021 nur um 2% stiegen; zu 2019 um 15%. Für die AMA sind zudem zwei Trends erkennbar: Nachhaltigkeit und Convenience.
Umweltgedanke und Fertiggerichte.
Hier zeigt sich, dass 11,5% der Haushaltsausgaben im Jahr 2022 auf Bioprodukte entfielen. Ein höheres Nachhaltigkeitsbewusstsein verdeutlicht auch die Beliebtheit (35% der Haushalte) der Mehrweg-Glasgebinde bei Milch und Fruchtjoghurt. Der Einkauf von Conveniencegerichten legte seit 2019 um 14% zu, Konserven sowie TK-Obst und -Gemüse zeigen eine ebenso dynamische Entwicklung. Der Wunsch nach raschem Einkauf und schneller Zubereitung äußert sich im vermehrten Kauf von Fleisch und Wurst in der Selbstbedienung und am boomenden Sortiment von Reib- und Scheibenkäse.
Rückgänge.
Am stärksten sanken 2022 die Einkaufsmengen bei Fleisch (insb. Rindfleisch) und Frischgemüse (insb. Frucht- und Blattgemüse); weniger bei Käse, Wurst und Eiern. Längerfristig ist auch ein sinkender Obsteinkauf zu verzeichnen. Der Grund liegt für die AMA am Wachstum des Segments Beerenobst, das mengenmäßig weniger stark ins Gewicht fällt.
Teuerungen.
Monatlich gaben die heimischen Haushalte im Jahr 2022 rund € 170,- für frische Lebensmittel und Fertiggerichte (exkl. Brot und Gebäck) aus. Der größte Anteil entfällt dabei auf Fleisch, Wurst und Milchprodukte. Die Einkaufsfrequenz war rückläufig und lag deutlich unter jener von 2019. Die Preise stiegen 2022 im Schnitt über alle RollAMA-Warengruppen um 11%, der Indexwert lag um 19% über dem Jahr 2020. Die steigenden Preise führten auch dazu, dass zahlreiche Aktionsprodukte angeboten wurden. Butter und Fleisch haben hier erneut die Nase vorn.