Hier geht´s bergauf

© slowmotiongli/shutterstock

Das Thema Bergkäse wird von den heimischen Molkereien gerne und auf recht unterschiedliche Weise bespielt. Die erfreuliche Gemeinsamkeit: Der Markt wächst. Grund genug für uns, uns dieses Segment etwas genauer anzusehen.

Kategorie: Stories
Österreichischer Bergkäse ist ein aus silofreier Rohmilch hergestellter Käse, der mindestens drei Monate reift – so das Österreichische Lebensmittelbuch. Strengere Bestimmungen gelten für Spezialitäten mit geschützter geographischer Ursprungsbezeichnung, wie etwa der Tiroler oder Vorarlberger Bergkäse. Diese müssen aus Milch aus dem jeweiligen Gebiet gekäst werden. Und wie hat sich die Nachfrage zuletzt entwickelt? „Der Bergkäse-Markt wächst“, fasst Berglandmilch Geschäftsführer Josef Braunshofer zusammen. Im Detail: Insgesamt wurden im LEH 2019 rund 3.000 Tonnen Bergkäse verkauft, was einem Plus von 1,9% entspricht (RollAMA).
Verschiedenes.
Im Portfolio der Berglandmilch finden sich unterschiedlichste Bergkäse-Produkte. Auf Anfrage wird uns beispielsweise der „TirolMilch Urtyroler“ genannt (zwölf Monate gereift, würzig-kräftig), der „Tirol Milch Tiroler Bergkäse gU (sechs Monate gereift, mit würzigem Aroma) oder auch der „Tirol Milch Andreas Hofer“ (sechs Monate gereift, würzig-kräftig, zart-cremig). Letzterer wurde im Juli einem Relaunch unterzogen und zeichnet sich nun durch einen cremigeren Teig aus, außerdem wird er nun im Laib gekäst. „Die ersten Kundenreaktionen und auch Absatzzahlen sind vielversprechend“, freut sich GF Josef Braunshofer. Er kündigt außerdem an: „Nächstes Jahr setzen wir auch unter der Marke ‚Schärdinger‘ stark auf das Bergkäse-Segment und werden dann auch Produktneuheiten präsentieren.“
Stück oder Scheibe.
Woerle ist ebenfalls mit unterschiedlichen Produkten am Bergkäse-Markt vertreten, etwa mit den mind. drei Monate gereiften „Woerle Bergkäse Scheiben“ in der 150g-Packung oder auch mit dem „Woerle Bergkäse Premium“ im 225g-Stück, das mind. sechs Monate gereift ist. Und die Produkte kommen gut an: Nach eigenen Angaben wächst Woerle in diesem Bereich stärker als der Markt, was man im Unternehmen auf verschiedenste Aktionen am PoS sowie auf den Launch der „Woerle Bergkäse Scheiben“ zurückführt. Im Frühling soll am erweiterten Stammsitz die neue Käserei in Betrieb gehen, aus der dann auch wieder Produktneuheiten im Bereich Bergkäse zu erwarten sind.
Auch Bio.
Ein weiterer sehr aktiver Player am Bergkäse-Markt ist die SalzburgMilch – das Unternehmen gilt als einer der größten Bergkäse-Hersteller Österreichs und darf sich insbesondere im Export über große Beliebtheit seines „Bio Bergkäses“ freuen.
bergkaese
Geschützt.
Bei Alma wiederum ist man besonders stolz auf den „Alma Vorarlberger Bergkäse G.U.“. Diese Spezialität wird handwerklich unter strengen Vorschriften hergestellt. Zum Einsatz kommt beste Heumilch, wobei die naturbelassene Rohmilch täglich in der Sennerei angeliefert und zu Käse verarbeitet wird. Die besondere Herstellungsweise birgt so manche Herausforderung: So müssen die Milchbäuerinnen und -bauern etwa in ihren Abläufen sehr flexibel sein. Wetterbedingt kann es beispielsweise erforderlich sein, mit dem Vieh kurzfristig in höher gelegene Regionen zu ziehen, um die Tiere mit genug frischen Gräsern und Kräutern versorgen zu können. Die letzte Neuerung im „Alma“-Bergkäse-Sortiment war ein Relaunch, der für einen starken Auftritt der vier unterschiedlichen Reifestufen (von „Jung“ bis „Rarität“ – 3, 6, 10 bzw. 16 Monate gereift) gesorgt hat. Anhand von Farbcodes können die einzelnen Reifestufen nun noch leichter differenziert werden.
Trio, auch Bio.
Naturbelassene Heumilch ist auch die Basis für den „Walserstolz“, mit dem Emmi Österreich im Bergkäse-Segment vertreten ist, und zwar mit drei verschiedenen Varianten. Allesamt werden sie im Biosphärenpark Großes Walsertal erzeugt. „Unser Traditioneller“ ist acht Monate gereift, „Unser Würziger“ sogar ein ganzes Jahr. Außerdem findet sich im „Walserstolz“-Portfolio noch „Unser Bio Käs“, hergestellt aus Bio-Milch und mind. acht Monate gereift. Im Herbst will man den im Sommer auf den Alpen produzierten Käse als „Walserstolz Sommerkäse“ bzw. „Walserstolz Unser Bio Käs mit Sommermilch“ vermarkten, streng limitiert, versteht sich.
Doppel-Quartett.
Die Käserebellen führen in der konventionellen und ökologischen Linie je vier Bergkäsesorten. Zu haben sind die Reifestufen vier, sechs, zwölf und 18 Monate, wobei ausschließlich Milch aus der Bergbauernregion verarbeitet wird. „Genau wie bei den herkunftsgeschützten Bergkäsen werden unsere Sennerei-Bergkäse aus Rohmilch produziert und in Naturrinde als Rundlaib gereift“, erläutert GF Andreas Geisler.