Aktuell sind es 9 Cent brutto, die Konsument:innen beim Kauf einer 0,5L-Mehrwegbierflasche drauflegen und bei der Retournierung wieder zurückbekommen. Damit ist mittlerweile der Wiederbeschaffungswert einer Flasche bei weitem nicht mehr abgedeckt. Zudem motiviert der niedrige Betrag nicht ausreichend, die Flaschen wirklich zurückzubringen – immer öfter werden sie, vor allem in urbanen Gebieten, stattdessen entsorgt. Somit fehlen dann Gebinde zur Wiederbefüllung in der Brauerei und müssen nachgekauft werden. Schon lange hätten die Brauer hier deshalb gerne eine Erhöhung umgesetzt, in der Realität war sie allerdings schwierig durchzubringen, befürchtete man doch, dass die Konsument:innen durch ein höheres Pfand auf Einweggebinde umsteigen könnten. Nun ergibt sich aber mit der Einführung des Einwegpfandes ein, so der Brauereiverband, „historisches Zeitfenster“, um die Pfandhöhe auch bei Mehrweg anzupassen. Der Branche ist ein Schulterschluss von kleinen bis zu ganz großen Unternehmen gelungen, die sich gemeinsam auf einen höheren Pfandsatz geeinigt haben. „Wir werden die Pfandhöhe daher so ansetzen, dass der Anreiz, die Flaschen wieder in den Kreislauf rückzuführen, erhöht wird“, erklärt Karl Schwarz, Obmann des Verbands der Brauereien Österreichs. Die Umstellung erfolgt im 1. Quartal 2025, wobei ab dem Stichtag X, der noch bekanntgegeben wird, ein Pfand in Höhe von 20 Cent auf alle betroffenen Gebinde (siehe Grafik) eingehoben und ausbezahlt wird.
ANGENOMMEN. Dass ein höheres Pfand der Rückgabe-Moral gut tut, wurde angesichts der kürzlich eingeführten 0,33L-Mehrweg-Bierflaschen, die mit 20 Cent bepfandet sind, deutlich. Karl Schwarz: „Die Flasche wird gut angenommen und wird auch regelmäßig retourniert.“ Das ist auch aus ökologischer Sicht sinnvoll und wichtig: Mehrweg-Bierflaschen können bis zu 40 Mal wiederbefüllt werden.