Im Kreis gedacht

Die Marke „Frosch“ gilt als einer der Öko-Pioniere in der Kategorie der Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel. Wir haben mit Erdal-Geschäftsführer Franz Studener über einen aktuellen Nachhaltigkeits-Meilenstein gesprochen.

Kategorie: Stories

Bereits im Jahr 2012 wurde von Werner & Mertz-Inhaber Reinhard Schneider die Recyclat-Initiative ins Leben gerufen. Was dahinter steckt, erklärt Franz Studener so: „Diese Initiative setzt sich für mehr Nachhaltigkeit in der Abfallwirtschaft und echtes Kunststoff-Recycling aus dem Gelben Sack oder der gelben Tonne ein. Sie verfolgt das Kreislaufprinzip, bei dem die Produktion von Plastikverpackungen ohne Rohöl auskommt.“ Das heißt konkret: Gesammeltes Altplastik wird aufbereitet und kommt wieder als Verpackung zum Einsatz. „Werner & Mertz hat bis jetzt über 400 Mio. recycelte PET-Flaschen verwendet“, berichtet Studener stolz. „Das ist Weltrekord bei 100% Recycling!“ Für die Branche sieht er aber noch Handlungsbedarf: „Generell muss das Thema ‚Design for Recycling‘ ein fester Bestandteil der Produktentwicklung werden, um entsprechend der Cradle-to-Cradle-Philosophie die Materialien möglichst im Kreislauf zu führen und damit die Verfügbarkeit von Rezyklaten zu steigern. Ziel muss es sein, den Einsatz an Neumaterial gegen Null zu fahren.“

Rückfällig.
Die bereits erzielten Nachhaltigkeits-Fortschritte wurden jedoch durch Corona leider wieder ausgebremst. Studener: „Der Wirtschaftseinbruch hat eine dramatische Senkung des Ölpreises zur Folge. Dadurch steigen selbst Unternehmen, die eigentlich Rezyklate verwenden, wieder auf erdölbasierte Kunststoffverpackungen um.“ Er hält es für wünschenswert, dass möglichst viele Unternehmen Rezyklate ständig und verbindlich nachfragen. Denn nur dann hat auch die Abfallwirtschaft die nötige Sicherheit, weiter in die Rezyklat-Gewinnung zu investieren. „Daran hapert es derzeit“, hält Studener fest.
Refill.
Neben dem Recycling-Gedanken wird bei „Frosch“ auch das Thema Nachfüllen stark forciert. „Nachfüllen ist der neue Öko-Trend“, ist Studener überzeugt. „Und das spart nicht nur Plastik für die Umwelt, sondern auch Geld für die Konsumenten.“ Von „Frosch“ gibt es daher für viele Reiniger auch Nachfüllbeutel, mit denen sich bis zu 70% Plastikmüll einsparen lassen. Schrittweise wird dabei gerade der Einsatz eines gemeinsam mit Mondi entwickelten voll recyclingfähigen Beutels aus Polyethylen mit abtrennbarer bedruckter Banderole verstärkt.
Was kommt?
Und wo sieht Studener die Herausforderungen der Zukunft? „Letztlich muss jedes Reinigungsprodukt so designt sein, dass die Verpackung nach Gebrauch im Recyclingprozess einfach nach Monomaterialien getrennt und wiederverwendet werden kann und die Rezeptur sich über das Abwasser so gut biologisch abbaut, dass die verbleibenden Reststoffe ohne Probleme wieder von der Natur aufgenommen werden können. Alle Materialien und Rohstoffe, die in der Herstellung zum Einsatz kommen, sollten Sekundärrohstoffe sein oder aus einem Kreislaufprozess stammen.“ Ein aktuelles Beispiel: Derzeit wird die im „Frosch Essigreiniger“ eingesetzte Essigsäure auf eine recycelte Essigsäure aus einer Bioraffinerie in Oberösterreich umgestellt.


Erreicht. Und so ist Studener zurecht auch stolz darauf, was bisher umgesetzt wurde: „Wenn man in unser Marktumfeld schaut, haben wir im Branchenvergleich schon viel erreicht. Dies bestätigen auch die Cradle to Cradle Awards in Gold für wichtige ‚Frosch‘-Produkte. Aber natürlich suchen wir als Ökopionier auch weiterhin ständig nach neuen und verbesserten Öko-Wegen.“

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