Grossauer: Unsere Lieferkette hat ihren Ursprung in den Gebieten, wo wir unseren Thunfisch beziehen. Der Thunfisch wird dann in unseren Fabriken in Italien und Spanien weiterverarbeitet und schließlich in der ganzen Welt – auf lokalen Märkten – vertrieben.
PRODUKT: Die globale Fischerei ist abhängig von stabilen Fischbeständen. Welche maßgeblichen Vorgaben gibt es bei „Rio mare“, um Fischbestände nachhaltig zu befischen?
Grossauer: Bolton Food („Rio mare“-Markeninhaber) ist eines der Gründungsmitglieder der ISSF, die die Aufgabe hat, wissenschaftlich fundierte Initiativen zur langfristigen Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der weltweiten Thunfischbestände umzusetzen. Damit verpflichten wir uns automatisch, den Richtlinien der ISSF zu folgen. Wir unterliegen auch einer jährlichen Auditierung von unabhängigen Auditoren. Zusätzlich hat sich „Rio mare“ im Rahmen der Partnerschaft mit dem WWF verpflichtet, bis 2024 100% des Thunfischs aus MSC-zertifizierten Fischereien oder aus robusten Fischereiverbesserungsprojekten (FIPs) zu beziehen. Dafür arbeiten wir direkt über unsere eigene Flotte und indirekt mit unseren Lieferanten an zahlreichen FIPs. Wir tun dies in allen Weltmeeren, mit dem Ziel, die FIPs dabei zu unterstützen, ihr Nachhaltigkeitsniveau zu verbessern und die MSC-Zertifizierung zu erreichen. Wir sind davon überzeugt, dass die Diversifizierung der Beschaffungsgebiete und der Fangtechniken der beste Weg ist, um ein Gleichgewicht der Ressourcen zu gewährleisten. Dabei wägen wir verschiedene Faktoren, wie die Umweltbelastung, Beifang, Arbeitsbedingungen und die Vermarktung, sorgfältig ab. Das erklärt, warum unser Thunfisch aus Ringwadenfischerei (mit FAD oder ohne FAD), aus Angelfang oder aus kleinen handwerklichen Fischereien stammt.
PRODUKT: Auf der sozialen Ebene: Engagiert sich „Rio mare“ auch für Menschen in den Herkunftsländern?
Grossauer: Das Thema Menschenrechte ist fest in unserer Unternehmenskultur verankert und ein Eckpfeiler unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Aus diesem Grund arbeiten wir nur mit Lieferanten zusammen, die sich verpflichten, unseren Ethikkodex und die „Bolton Group‘s Policy of Human Rights“ einzuhalten. Zudem haben wir eine Partnerschaft mit Oxfam Italia und zahlreiche medizinische und Bildungs-Projekte für unsere Mitarbeiter ins Leben gerufen.
PRODUKT: Und was zeichnet den kleinen österreichischen Markt aus?
Grossauer: In Österreich wird sehr viel Wert auf den Nachhaltigkeitsaspekt gelegt. Sowohl bei den Konsumenten als auch bei den Händlern ist ein großes Bewusstsein für Umweltschutz vorhanden. Wir, als Marktführer bei Fischkonserven (21,5% Marktanteil, Nielsen, Wert, MAT KW 04/21) sind bemüht, dem gerecht zu werden und setzen uns dafür ein, dass der gesamte Thunfisch aus Gebieten bezogen wird, in denen die Fischbestände nicht als überfischt oder gefährdet gelten.
PRODUKT: Danke für das Gespräch!