Dass der Preis erhöht wurde, hat man bei Fairtrade bereits erwartet. Geschäftsführer Hartwig Kirner: „Schließlich kehren wir nachfrageseitig langsam in Vor-Corona-Zeiten zurück. Hinzu kommt, dass es in Westafrika für diese Jahreszeit zu wenig Niederschlag gegeben hat. Das verringert die Erträge der kommenden Nebenernte.“ Das durch den höheren Auszahlungspreis gestiegene Einkommen führt jedoch nicht zu einer Verbesserung des Lebensstandards. Schließlich sind die Landwirt:innen ebenso wie wir alle derzeit von steigenden Kosten betroffen. Hartwig Kirner: „Im Grunde sehen wir bei Kakao, wie auch in vielen anderen Branchen, derzeit einen Anstieg der Kosten für Düngemittel oder Treibstoff, aber auch für den Transport zum Hafen und nach Europa. Die gesamte Lieferkette knirscht, und das kostet Geld.“ Der Krieg in der Ukraine erschwert die Situation zusätzlich, da dadurch die Energiepreise stark anziehen. Kirner: „Globale Krisen bedeuten Probleme entlang der gesamten Lieferketten. Lieferengpässe in bestimmten Branchen führen zu Preiserhöhungen in anderen Bereichen. In einer so eng verzahnten Weltwirtschaft haben solche globalen Schocks enorme Auswirkungen, die nur schwer abschätzbar sind.“
AUSWEG. Für Kirner kann die Situation nur durch fairen Handel verbessert werden. Dabei sind es nicht nur der vertraglich festgelegte Fairtrade-Mindestpreis sowie die -Prämie, die den Landwirt:innen helfen. Fairtrade unterstützt zusätzlich Partnerorganisationen in den Anbauländern, die Produktivität zu steigern. Mehr Nachfrage nach fair gehandelter Schokolade ergibt somit automatisch mehr positive Wirkung vor Ort.