Im Jahr 2020 erwirtschaftete Hütthaler mit 400 Mitarbeitern einen Umsatz von rd. 115 Mio. €. 40% davon sind mittlerweile dem Bio- und Tierwohl-Sortiment zu verdanken. In den nächsten zwei bis drei Jahren soll der Prozentsatz auf über 50% klettern, heißt es aus dem Familienunternehmen. Das Projekt „hütthalers Hofkultur“ floriert also, so viel ist sicher. Zudem werden laufend neue landwirtschaftliche Vertragspartner gesucht, die die Tiere nach den strengen Grundsätzen der „Hofkultur“ halten. Dazu zählen in der Schweinehaltung u.a. ein Verbot des Schwanzkupierens, uneingeschränkte Auslaufmöglichkeit, Kastration unter Betäubung, Verzicht auf Treibhilfen oder genaue Vorgaben für den Transport zum Schlachthof, der max. 50km entfernt sein darf. „Im vergangenen Jahr konnten wir trotz oder vielleicht auch gerade wegen Corona unsere Tierwohl-Landwirte um knapp 20% aufstocken, um die steigenden Kundenanfragen langfristig abdecken zu können“, freut sich Inhaber Florian Hütthaler.
Erweiterung.
Eines der bekanntesten Produkte des oberösterreichischen Unternehmens, die „hütthaler Attersee Klassik“, wird seit kurzem aus Rohstoffen der „Hofkultur“ erzeugt. „Die Nachfrage nach regionalen Produkten mit höherem Tierwohlstandard wird auch in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen. Wir sind stolz in diesem Bereich Vorreiter zu sein. Daher war es für uns naheliegend, auch die ‚Attersee Klassik‘ auf Tierwohl-Qualität umzustellen“, schildert Hütthaler. Ganz neu hingegen ist die „Hofkultur“-Sortimentserweiterung um beliebte Würstel-Sorten, Frankfurter, Knacker, Bratwürstel und Käsekrainer.
Investition.
Im laufenden Jahr will sich das Hütthaler-Team weiter intensiv mit dem Tierwohl-Programm beschäftigen, auch der Bereich Gastronomie soll hier in Zukunft eine noch wichtigere Rolle spielen. Die Kapazitäten werden jedenfalls erweitert, denn im März setzte das Unternehmen den Spatenstich für den Bau eines neuen Zerlegebetriebs in Redlham. An diesem Standort wurde 2019 bereits der Schlachthof nach Tierwohl-Grundsätzen eröffnet. Die Investitionssumme beläuft sich auf rd. 12 Mio. €, eine Fertigstellung ist 2022 geplant. „Nach der Investition in unseren Schlachthof nach Tierwohl-Grundsätzen fehlen uns in der aktuellen Zerlegung die Kapazitäten, um diesen voll auszulasten. Zudem schlachten wir derzeit vorwiegend für die eigene Produktion, um unsere Rohstoff-Qualität selbst zu bestimmen und wollen dies noch ausweiten“, führt Hütthaler aus: „Mit dieser Investitionssumme werden wir eine hochmoderne, hygienische, innovative und rationelle Zerlegung bauen, die, wie von uns gewohnt, der Zeit voraus ist.“
Photovoltaik.
Generell spielt im Unternehmen Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. „Nicht nur mit der ‚Hofkultur‘ übernehmen wir Verantwortung gegenüber unserer Umwelt. Im gesamten Betrieb sind wir bemüht, ressourcenschonend zu arbeiten und zu produzieren. In der Verpackung setzen wir unter anderem auf vollständig recyclingfähige Folien sowie klimaneutrale Kartonagen“, führt der Firmenchef aus. So wurde vor kurzem am Dach der Schwanenstädter Produktionshalle eine Photovoltaik-Anlage installiert. In den nächsten Jahren sind weitere Investitionen zum Thema Nachhaltigkeit geplant und zum Teil bereits sogar in Umsetzung.
