Die eine Seite des Purpose, nämlich die Forderung „Gut für mich“ bezieht sich insbesondere auf das gute Gefühl, das man hat, wenn möglichst wenig „Künstliches“ auf die Haut gelangt. Die Angst vor Allergien oder hormonellen Einwirkungen, die einigen Inhaltsstoffen konventioneller Kosmetik zugeschrieben werden, schürt dieses Empfinden natürlich. Geht es um die Produktleistung, muss man allerdings feststellen, dass etwa konventionelle Deos oder Antitranspirantien einfach besser wirken, herkömmliche Cremen im Nu einziehen und Haltbarkeiten bei klassischen Produkten quasi nie ein Thema sind. Anders sieht bzw. sah das bei Naturkosmetik aus. Aber: Die Hersteller haben hier riesige Fortschritte gemacht. Ludger Schalkamp, Chief Marketing Officer Lavera Naturkosmetik, meint jedenfalls: „Naturkosmetik steht der konventionellen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit um nichts nach. Hochwirksame Inhaltsstoffe, wie natürliches Q10, Collagen oder natürliche Hyaluronsäure haben längst Einzug gehalten. Naturkosmetik wird auch genauso professionell hergestellt und abgefüllt und die Produktleistungen werden durch genormte Testnachweise bestätigt, die auch in der klassischen Kosmetik verwendet werden.“ Jaqueline Elbracht, Brand Manager Urtekram Deutschland & Österreich, bringt es auf den Punkt: „Naturkosmetik wird schon lange nicht mehr ihrem früheren Ruf der unwirksamen Blümchen-Kosmetik gerecht.“ Allerdings sind die Kosten andere. Friderike Orbea, Marketing Manager Austria Henkel Beauty Care: „Es ist weniger das Problem leistungsstarke Naturkosmetik anzubieten, es ist vielmehr eine Herausforderung, diese auch für eine breite Käuferschicht zu vergleichbaren Preisen wie herkömmliche Kosmetik zu produzieren. Naturbasierte oder gar biologisch angebaute Inhaltsstoffe sind meistens teurer als herkömmliche, das betrifft insbesondere Parfums, aber umfasst auch z.B. nachhaltige Verpackungen.“