Bei Berger Schinken freut man sich, dass sich der namensgebende Schinken auch 2020 hervorragend bewährte und sich sowohl umsatz- als auch mengenmäßig gut entwickelte. Spuren hinterließen jedoch die Gastro-Schließungen, 2020 wurden rd. 148 Mio. € Umsatz verzeichnet (2019: rd. 150 Mio. €). Das Familienunternehmen reagiert mit einer klaren Qualitätsoffensive: „Wir befinden uns in einem stetigen Veränderungsprozess. Ich sehe es als meine Aufgabe als Unternehmer, aber auch als Familienvater, der nächsten Generation nicht nur einen florierenden, sondern einen zukunftsorientierten Betrieb zu übergeben“, erörtert GF Rudolf Berger. Tradition, Innovation, Handarbeit und der Einsatz heimischer Rohstoffe zählen seit jeher zu den Kernwerten des Unternehmens. Diesem Weg folgend launchte Berger im Vorjahr die neue Produktreihe „Berger Tierwohl“.
Genutzt werden hierfür die bereits vorhandenen Strukturen der etablierten Berger-Marke „Regional Optimal“ – eine Klimaschutz- und Regionalitätsoffensive, bei der seit jeher Nachhaltigkeit und Tierwohl im Mittelpunkt stehen. Zur Fütterung kommt etwa lediglich regional Angebautes und die Transportwege zum Schlachthof sind kurz (max. 50km). Produkte der Marke „Berger Tierwohl“ gehen hier noch weiter. Als Kriterien festgelegt sind u.a. doppelt so viel Platz wie gesetzlich vorgeschrieben, Trennung von Liege- und Aktivitätsbereich, kein Vollspaltenboden, weiche Stroh-Einstreu, Auslaufmöglichkeit, Verzicht auf Schwanzkupieren und Kastration unter Vollnarkose. Entsprechende Kontrollen erfolgen durch externe Gutachter. „Wir sind sehr stolz darauf, dass bereits ein Zehntel unserer Vertragslandwirte auf Tierwohl-Produktion umgestellt hat“, so Berger.
Als einer der größten Bio-Produzenten Österreichs erlebt Berger in diesem Segment eine steigende Nachfrage. Doch Bio-Fleisch ist nur in bestimmten Mengen vorhanden und eine Umstellung der Landwirtschaften erfordert Zeit und Geld. Damit stehen dem steigenden Absatzmarkt zu wenig Rohstoffe gegenüber. „Wir sehen in Tierwohl-Produkten großes Potential, da die Umstellung auf Tierwohl-Aufzucht für die Mäster zwar auch mit kostenintensiven Umbauten an den Höfen verbunden, aber dank neuer Fördermittel deutlich einfacher und schneller umsetzbar ist“, beschreibt Berger.
Einen weiteren Schritt Richtung Umwelt- und Ressourcenschonung geht man im Verpackungsbereich. Die 100g-Schinkenpackungen bestehen nun aus einer wiederverwertbaren Folie, die dem Recycling-Kreislauf zugeführt werden kann. Das Material ist leichter und bringt dadurch bereits eine Einsparung von 24t Kunststoff jährlich. Die „Berger“-Verpackungen zählten schon bisher zu den „kleinsten ihrer Art“, da wegen der Legefalttechnik die Außenhülle entsprechend geringgehalten ist. „Der Trend geht zu vorverpackten Produkten, auch weil diese länger haltbar sind. Dem können wir nur mit größter Anstrengung, die Verpackung umweltgerechter zu machen, begegnen“, sagt Verkaufschefin Gaby Kritsch. Begleitet wird der Relaunch von einer Werbeoffensive, Herzstück ist der Spruch „Da schmeckt mehr dahinter“. Ein gelungener Slogan, und den will man bei Berger auch als Teil des Selbstverständnisses sowie als Arbeitsprogramm verstanden wissen.