Dass Gerrit Woerle für Nachhaltigkeit geradezu brennt, ist bei all den vielfältigen Aktivitäten, die der Unternehmer seit der Übernahme der Geschäftsleitung von seinem Vater Gerhard forciert hat, stark spürbar. Da muss natürlich auch die Technik und Energieversorgung am neuesten Stand der Klimaschutzforschung sein. Jedoch: „Ich bin in die Jahre gekommen und die alte Käserei auch“, befand Gerrit Woerle (37, die Käserei ist etwa gleich alt) mit einem Augenzwinkern. Und so hat er 2019 noch gemeinsam mit seinem Vater das Projekt der Errichtung einer neuen Naturkäserei in Angriff genommen. Kürzlich ist darin (nach geringfügigen Verzögerungen durch die Pandemie sowie durch einen Brand im Hochregallager 2021) die Produktion angelaufen – und der Betrieb spielt in Sachen Klimaschutz wenig überraschend alle Stückerl. „Für uns ist das ein Meilenstein, der es uns ermöglicht, die gesamte Produktionskette so ressourcenschonend wie möglich zu gestalten und unsere Käsespezialitäten besonders nachhaltig sowie unter Einsatz modernster Technik zu erzeugen“, freut sich Gerrit Woerle und gerät beim Schildern der umweltschonenden Ausstattung fast ins Schwärmen. Zum Einsatz kommen in den neuen Räumlichkeiten etwa Wärmeschaukeln – eine Technologie, bei der – stark vereinfacht gesprochen – beispielsweise abkühlende Molke die Milch erwärmt. Nicht fehlen darf natürlich auch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Käserei, eine weitere PV-Anlage soll auf dem Dach des Reifekellers entstehen, um noch mehr CO2 einzusparen. Auch in Sachen Transportwege konnten umfangreiche Einsparungen realisiert werden: Rund 5.000 LKW-Fahrten pro Jahr sind durch die Zentralisierung in Henndorf obsolet geworden.