Österreich ist in Sachen Mehl bzw. Getreideanbau ein kleiner, aber sehr feiner Player – und auch wenn bei uns, trotz etwas rückläufiger Anbauflächen, die Versorgungssicherheit gegeben ist, ein Blick auf die Weltmärkte ist nicht zuletzt in Hinsicht auf die Preisentwicklung essentiell. Stefan Weinwurm, Getreideeinkaufsleiter GoodMills Österreich, der die Expertenvorträge des Fini´s Feinstes-Feldtages eröffnete, erzählt: „Insgesamt ist die Weizenproduktion in diesem Jahr rückläufig, weil EU-weit die Weizenanbauflächen rund 1,2 Millionen Hektar weniger sind. Zum Vergleich: Das sind rund 5x die gesamte Anbaufläche in Österreich, die heuer mit rund 241.000 Hektar auch einen leichten Rückgang verzeichnet.“
AMA und SBTI als USP.
Insbesondere auf die Brot- und Backwarenhersteller Österreichs kommen aber neben der Preisfrage auch noch weitere Herausforderungen zu: Denn das Thema Nachhaltigkeit macht freilich auch vor ihnen nicht halt. Welche regulatorischen Anforderungen sich hinter Begriffen wie SBTI, EU Taxonomie, CSRD und Carbon Footprint verstecken, war Inhalt des Impulsvortrags von Andreas Kugler der GoodMills Group. Fakt ist: Jeder Betrieb sollte sich frühzeitig vorbereiten und fundierte Nachhaltigkeitsziele formulieren, um aus dem Mehraufwand einen langfristigen Nutzen zu generieren. Zum Abschluss informierte GoodMills GF Peter Stallberger über das AMA-Gütesiegel, das jetzt auch für Getreide und Getreideprodukte als Herkunfts- und Qualitätsgarant eingesetzt werden kann. Bei einer abschließenden Besichtigung der Felder des Bio-Stadtgutes Laxenburg gaben die Experten, Betriebsleiter Peter Markom und Heinrich Grausgruber (Universität für Bodenkultur Wien), spannende Einblicke zu Weizensorten, Bodenbeschaffenheit und den Unterschieden zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft. Wichtigste Conclusio dabei: Alle Glieder der Wertschöpfungskette sind gefordert, sich gemeinsam für den Erhalt gesunder Ackerböden und eine nachhaltige Landwirtschaft einzusetzen.