Als international tätiges Unternehmen, das Henkel nun mal ist, hat Regionalität hier naturgemäß einen anderen Stellenwert als in einem kleinen Food Start-up. Länderübergreifende Geschäfte stehen an der Tagesordnung – und machen natürlich auch Sinn, wie Birgit Rechberger-Krammer, Präsidentin Henkel in Österreich, im Gespräch mit PRODUKT ausführt: „Die internationale Arbeitsteilung hat unserer Gesellschaft den Wohlstand, auf den wir alle heute stolz sind, gebracht. Das sollten wir bei aller, teilweise berechtigten, Globalisierungskritik nicht vergessen. Nehmen Sie unsere Wiener Henkel-Fabrik: Unser Exportanteil beträgt rund 85%. Für den österreichischen Markt allein würde sich das Werk wirtschaftlich nicht rechnen.“ Mit dieser Ansicht steht man bei Henkel keineswegs alleine da: Exporte sind für zahlreiche heimische Unternehmen überlebenswichtig. Umgekehrt ist es wirtschaftlich durchaus auch sinnvoll, jene Produkte, die im auf großvolumige flüssige Wasch- und Reinigungsmittel spezialisierten Wiener Werk nicht hergestellt werden, aus jenen Ländern zu beziehen, die ihre Anlagen und ihr Know-how auf andere Bereiche fokussiert haben. „Für den Verbraucher muss sichergestellt sein, dass er oder sie beste Henkel-Qualität bekommt, egal wo das Produkt hergestellt wird.“
Mit reinem Gewissen
Dem Spagat zwischen fortschreitender Globalisierung und lauter werdenden Regionalitäts-Rufen begegnet Henkel als international agierender Konzern mit viel Nachhaltigkeits-Engagement. Und einem guten Gewissen.
Kategorie: StoriesViel Ö.
Nichtsdestotrotz ist man bei Henkel natürlich stolz, viel Regionalität bieten zu können. So stammt dank des Wasch- und Reinigungsmittelwerks in Wien rund die Hälfte des Sortiments aus Österreich. Was man übrigens jedes Jahr im Rahmen einer eigenen Österreich-Kampagne unter dem Motto „Mit reinem Gewissen“ auch kommuniziert. Und auch was die Brands des Unternehmens angeht, gibt es lokale Größen: „Blue Star“ und „Glem Vital“ beispielsweise sind zwei rein österreichische Marken. Freilich ist eine regionale Herkunft im Nonfood-Bereich aber anders zu bewerten als bei Lebensmitteln. Rechberger-Krammer: „Unseren ‚Loctite Superkleber‘ mit Regionalität zu verbinden, bringt nichts, denn hier führt die einwandfreie Produktleistung beim Konsumenten letztlich zur Kaufentscheidung.“ Unbestritten ist außerdem die hohe Wertschöpfung, für die Henkel in Österreich steht, laut Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts Wien nämlich (gemeinsam mit Partnern und Lieferanten) für über 2.200 Arbeitsplätze und einen Produktionswert von mehr als 800 Mio. €. „Jeder Euro, den wir in Österreich investieren, generiert zusätzlich 89 Cent an Wertschöpfung“, so Rechberger-Krammer. Und nachdem Regionalität gerne in einem Atemzug mit Nachhaltigkeit ausgesprochen wird, ist es Rechberger-Krammer wichtig, auch das dahingehende Engagement von Henkel hervorzustreichen: „In puncto Nachhaltigkeit unsere führende Rolle auszubauen, ist einer von fünf Unternehmenswerten. Bis zum Jahr 2040 wollen wir klimapositiv sein.“