Mix & match

Digitale Angebots-Kommunikation gehört mittlerweile ganz selbstverständlich zu einem erfolgreichen Werbe-Mix des Handels dazu. Schließlich bestätigen die User-Zahlen, dass immer mehr Verbraucher:innen neben gedruckten Flugblättern intensiv auch deren virtuelle Versionen nutzen, um sich über Schnäppchen zu informieren.

Kategorie: Stories, Sonstiges

Die Zahlen sprechen jedenfalls eine eindeutige Sprache: So wird z.B. der Aktionsfinder aktuell von mehr Menschen genutzt denn je. Helmut Prattes, Leiter Digital Advertising Services, Brief & Werbepost, Österreichische Post AG: „Rund 430.000 aktive Nutzer:innen verwenden unsere Plattform regelmäßig, um sich über die Angebote des Handels zu informieren. Das ist ein Plus von rund 19% im Vergleich zum Vorjahr.“ Auch die Zahl der App-Downloads ist zuletzt auf 1,5 Mio. angewachsen. Prattes: „Zeitgleich sind die Besuche innerhalb eines Jahres um 33% auf derzeit über 2 Mio. gestiegen. Insgesamt blättern die Nutzer:innen durch rund 20 Mio. Prospektseiten pro Monat.“ Ähnliches berichtet man auch bei Marktguru. Thomas Kern, Gründer und CEO: „Immer mehr Konsument:innen suchen nach Angeboten, um ihren Geldbeutel zu schonen. Das führt dazu, dass die Nutzung der Marktguru-App, wie auch in den letzten Jahren, weiterhin zweistellig wächst. Unsere zielgerichtete Angebotskommunikation wird also auch in Zukunft immer relevanter für all jene, die gezielt sparen möchten.“

VERNETZT. Die Verbraucher:innen werden aber nicht nur zu aktiven Nutzer:innen, weil sie ein veritables Interesse an Aktionen haben, sondern auch, weil ihnen die entsprechenden Seiten und Apps immer öfter auffallen bzw. ihnen über ihren digitalen Weg laufen. So erzählt etwa Oliver Olschewski, GF der Offerista Group (wogibtswas.at): „Das Offerista Native Network erstreckt sich mittlerweile europaweit auf über 1.400 Plattformen und erreicht somit 70% der europäischen Haushalte.“ Die Präsenz in sozialen Medien, Kooperationen mit Influencer:innen, aber auch Klassiker wie das Fernsehen verhelfen den Apps zu immer mehr Usern. Thomas Kern, Marktguru: „Omnichannel ist ein entscheidendes Stichwort für unsere Strategie. Neben unserer App sprechen wir die Nutzer:innen über verschiedene Social-Media-Plattformen wie Facebook, TikTok und Instagram an. Ein weiterer wichtiger Kanal ist das Fernsehen, wo wir zum Beispiel kurze Spots rund um die Sendung Café Puls ausspielen. Derzeit ist eine neue TV-Kampagne in Planung, die nächstes Jahr parallel zu unseren gewohnten Kanälen laufen wird.“

DABEIBLEIBEN. Schließlich entscheidet aber dann immer noch die User-Erfahrung über den Erfolg der App. Also Fragen wie: „Wie einfach ist die App zu bedienen?“ oder „Wie viel Nutzen hat sie für mich?“. Und das ist mit Sicherheit ein Bereich, der in den letzten Jahren viel dazugewinnen konnte, denn die Plattformen präsentieren sich heute allesamt intuitiver und benutzerfreundlicher als je zuvor. Die Aktionsfinder-App punktet z.B. seit kurzem mit einer neuen benutzerfreundlichen Swipe-Funktion. Ein Wisch nach oben öffnet das jeweilige Prospekt, während man durch Wischen nach links oder rechts bequem zwischen den Prospekten navigieren kann. Prattes: „Die spielerische Benutzung hat auch zur Folge, dass die Nutzer:innen länger mit den Flugblättern interagieren und sich intensiver mit den Angeboten beschäftigen. Das ist ein wertvoller Vorteil für die Händler.“ Interaktion ist ja per se eines der wichtigsten Assets digitaler Medien. So auch bei digitalen Prospekten, die weit flexibler und auch informativer gestaltet werden können als Print-Prospekte. Olschewski, Wogibtswas: „Das herkömmliche digitale PDF wird durch unser feedbasiertes Prospekt viel beweglicher. Die Konsument:innen können – so wie sie es im Netz gewohnt sind – auf die Produkte, die sie interessieren, klicken, erhalten alle Informationen und gelangen auf Wunsch auch in den Online-Shop des Händlers.“

GEWINNEND. Bei Marktguru setzt man wiederum auf personalisierte Features. Kern: „Unsere App punktet u.a. mit personalisierten Such-Alerts, die Nutzer:innen benachrichtigen, sobald gewünschte Produkte im Angebot sind. Dazu kommen eine integrierte Einkaufsliste und regelmäßig neue Cashback-Deals, die das Einkaufserlebnis noch einfacher machen.“

FÜR DEN HANDEL. Die Frage, ob gedruckte oder digitale Flugblätter die Zukunft sind, hat sich indes längst erledigt. Die beiden Formen gehen Hand in Hand, werden sie doch für unterschiedliche Leistungen geschätzt. Prattes: „Unsere letzte Nutzer:innen-Befragung hat ergeben, dass fast zwei Drittel der Aktionsfinder-Nutzer:innen auch das Post-Werbemedium ‚Das Kuvert‘ lesen. Es gibt Botschaften, die eignen sich einfach besser für die analoge Kommunikation, andere treffen die Zielgruppe dafür punktgenau digital. Printmedien werden jedenfalls wegen ihrer Beständigkeit und Haptik geschätzt, während digitale Medien durch Flexibilität und Aktualität punkten.“ Für Händler bieten die digitalen Formen aber noch viel Potential, denn hier sind die User-Zahlen definitiv noch am Steigen und viele der Möglichkeiten noch ungenutzt. Das betrifft einerseits die Möglichkeit, Datenmaterial, das auf den Plattformen quasi als Nebenprodukt entsteht, für den Handel nutzbar zu machen oder auch die Realisierung effektiver crossmedialer Kampagnen, die dank der entsprechenden Netzwerke perfekt umgesetzt werden können. Marktguru launcht aktuell etwa mit dem Deal Monitor das erste Produkt des neuen Data Insight-Portfolios. Es soll Handelsunternehmen dabei unterstützen, Preise und Angebote besser zu verfolgen und schneller auf Marktveränderungen zu reagieren.

FAZIT. Die aktuelle Österreichische Werbemarkt-Studie der Post bestätigt jedenfalls die große Bedeutung von Angebots-Internetportalen: Fast die Hälfte der Befragten (44%) nutzt digitale Prospektplattformen, und 41% empfinden diese als kaufanregend. Man darf gespannt sein, wie sich diese Werte weiterentwickeln.