Nahe liegend

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Klimaschutz beginnt direkt vor oder eigentlich schon hinter der eigenen Haustür.Darauf will die Privatkäserei Woerle nun mit einem neuen Projekt aufmerksam machen und belohnt seine Landwirte ab sofort für Maßnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen.

Kategorie: Stories

Dass das Thema Nachhaltigkeit dem frisch gebackenen Geschäftsführer Gerrit Woerle eine echte Herzensangelegenheit ist, ist deutlich spürbar. Nachdem man letztes Jahr Aktivitäten im Bereich Artenvielfalt forciert hat, liegt der Schwerpunkt heuer beim Klimaschutz. Dabei geht es aber nicht um Kompensation durch Unterstützung von Projekten in anderen Ländern, sondern um die Förderung von entsprechenden Maßnahmen direkt in der Region, konkret auf den Höfen der Woerle-Milchbauern. Denn: „Die Art, wie wir jetzt mit unserer Umwelt und den Ressourcen umgehen, wird die Lebensqualität künftiger Generationen gravierend beeinflussen. Daher wird es immer wichtiger, den Ausstoß von klimaschädigendem CO2 zu senken oder CO2 biogen zu binden“, so Gerrit Woerle. Und so geht Woerle mit gutem Beispiel voran: „Wir wollen unseren CO2-Fußabdruck jedes Jahr um 1.250 Tonnen senken und dabei die maximale Wertschöpfung in der Region halten“, erklärt Gerrit Woerle.

Hofarbeit.
Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, wurden alle Woerle-Milchbauern eingeladen, selbst Klimaschutzmaßnahmen zu setzen. Ebendiese honoriert Woerle durch eine Prämie. Pro Tonne brutto nicht emittiertem, eingespartem oder neu gebundenem CO2 erhalten die Bauern € 50,-. Und das ist im internationalen Vergleich eine stattliche Summe, liegen die „Kosten“ für eine Tonne CO2  am Weltmarkt doch zwischen € 1,50 und € 15,-.Und dennoch hat man sich bei Woerle ganz bewusst entschieden, explizit die kleinbäuerlichen Strukturen der Region zu fördern und nicht internationale Projekte zu unterstützen.
Vielfältig.
Bei den Milchbauern kommt dieses Engagement offensichtlich gut an: Schon bis Ende Februar wurden mehr als 100 entsprechende Projekte angemeldet – von großen Würfen bis zu kleinen Schritten ist dabei alles dabei. So wurde etwa eine Photovoltaikanlage installiert, effizientere Kühlsysteme oder Pumpen angeschafft, die Ölheizung ausgetauscht, Dachgeschossdecken gedämmt oder Obstbäume gepflanzt. „Jede noch so kleine Maßnahme zählt und ist ein weiterer Schritt in Richtung Klimaschutz“, betont Projektleiterin Diana Reuter. Dass von Beginn weg so viele Bauern mit an Bord sind, sieht man als Bestätigung für das Projekt. Sämtliche eingereichten Maßnahmen werden übrigens von einem Experten geprüft und bewertet, wobei nur Aktivitäten honoriert werden, die im laufenden Kalenderjahr neu gesetzt werden.
Positiv.
Von der Investition in mehr Nachhaltigkeit erwartet sich GF Gerrit Woerle langfristige positive Effekte: „Wir sind überzeugt, dass die Nachfrage nach Produkten mit einem geringeren CO2-Fußabdruck stetig steigen wird.“
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