Eine Meisterleistung

Franz Radatz, GF Stastnik / Radatz

Der Weinviertler Traditionsbetrieb Stastnik feiert sein 120-jähriges Firmenjubiläum. Starker Fokus liegt in der Königsdisziplin der Wurstherstellung, der handwerklichen Salamiproduktion mitsamt ihres wochenlangen, natürlichen Reifeprozesses. PRODUKT gratuliert und bat Geschäftsführer Franz Radatz zum Interview.

PRODUKT: 120 Jahre Stastnik und 20 Jahre Stastnik als Tochterfirma von Radatz. Wie könnte ein Resümee lauten?
Franz Radatz: Dank des Zusammenwachsens zweier Traditionsbetriebe – mit durchwegs unterschiedlichen Produktionsschwerpunkten – ist ein dynamisches und vielfältiges österreichisches Handwerksunternehmen entstanden, bei dem sich beide Werke gegenseitig motivieren und unterstützen. Bei jeder neuen Produktidee entscheiden wir gemeinsam, wo wir die Entwicklung am besten umsetzen können.

PRODUKT: Welches sind die wichtigsten Stastnik-Produkte?
Franz Radatz: Der wichtigste Vertreter bleibt seit Jahrzehnten die „Stastnik Haussalami“, die, egal ob in der Stange für die Bedienungstheken oder in den vorgeschnittenen SB-Packungen, über Generationen ihre treuen Anhänger hat. Eine gute Salami muss natürlich mit Edelschimmel langsam gereift sein und nicht mit künstlichen Säuerungsmitteln schnellgereift. Die Balance im Geschmack des Fleisches wird eben dank dieser wochenlangen, traditionellen Produktion erst erreicht – nicht zu sauer, nicht zu salzig, nicht zu schmierig, nicht zu hart – eine „Stastnik“-Salami eben!

PRODUKT: Was ist von den ungarischen Wurzeln in den Rezepturen erhalten geblieben?
Franz Radatz: Die große Salamitradition wurde sorgsam bewahrt, die aktuelle Herstellungstechnik ist eine moderne Version der ungarischen Handwerkskunst.

PRODUKT: 2007 entwickelte Stastnik mit dem „Picknick-Stangerl“ die erste hüllenlose Rohwurst, eine echte Innovation.

Franz Radatz: Wie auch die großen Exporterfolge zeigen, war dies ein Meilenstein in der Firmengeschichte. Mittlerweile gibt es verschiedene Geschmacksrichtungen, Größen und Verpackungsvarianten. Insbesondere ist es im Zuge der Einführung der „Pausenstangerl“ möglich geworden, die Stangerl auch einzeln zu konfektionieren.

PRODUKT: Wie hoch ist das Produktionsvolumen bei Stastnik?
Franz Radatz: Das Volumen liegt aktuell bei rund 100t pro Woche. Mit einem Umsatzanteil von rund 40% ist die Warengruppe Rohwurst zweifelsohne die wichtigste in unserem Werk Stastnik. Eine durchschnittliche Wochenmenge von rund 30t spricht für die Qualität und Tradition der Stastnik Salamiproduktion.

PRODUKT: Welche Bedeutung hat das Speck- und Schinkensortiment?
Franz Radatz: Knapp ein Zehntel der Produktion im Werk Gerasdorf fällt auf die Produktion rustikaler Speck- und Schinkenspezialitäten – die wiederum im Stück und geschnitten auf den Markt kommen.

PRODUKT: Was ist für die nächste Zukunft geplant?
Franz Radatz: Derzeit sieht die Umsatzentwicklung sehr erfreulich aus – dies ist zum größten Teil auf die Erfolge im Export zurückzuführen. Sehr stolz sind wir aktuell auf unser Meisterstück – die „Stastnik Camembert Salami“, wo es gelungen ist, zwei Welten zu einem Geschmackserlebnis der besonderen Art zu verbinden – Camembert und Salami in perfekter Symbiose! Wir erhoffen uns durch diesen und andere Jubiläumsartikel zusätzliche Verkaufsimpulse.