Flaschendrehen

BrewDog Pale Ale vs BrewDog Punk IPA

Eine „normale“ Verkostung am Besprechungstisch war dieses Mal natürlich nicht möglich – aber Ammersin schickte kurzerhand die beiden Kandidaten an unsere Privatadressen und wir warfen unsere Webcams an.

Zwei Craft-Biere der schottischen Brauerei BrewDog traten diesmal gegeneinander an. Und ja, es ist ein durchaus seltsamer Moment, wenn man allein zuhause zwei Bierdosen gleichzeitig aufknackt. 

Optik.

Wie immer begannen wir mit der Verkostung von außen. Also mit der Optik der Bierdosen. „Modern und hip“, war hier der einhellige Tenor, der fast so blechern wie die Dosen durch die Laptop-Lautsprecher hallte. „Sehr amerikanisch, erinnert mich ein wenig an das Route 66 Schild“, lautete eine Meinung, bei einer anderen Testerin wurden durch das flash­ige Design Assoziationen mit einem Energy Drink geweckt. Besonders die blaue Dose des „Punk IPA“ gefiel – ließ sie uns doch gedanklich ans Meer reisen... Generell verorten wir die beiden Dosen entweder in einer schicken Outdoor-Bar oder in einem trendigen Bierlokal. 

Test.

Große Überraschungen gab es beim Riechen und Kosten, denn so konträre Meinungen hatten wir bisher noch nie. Während eine Fraktion den Geruch der Biere anfangs als „extrem bierig“ bezeichnete, meinte die andere Fraktion noch nie so intensive Fruchtnoten aus einem Bier herausgeschnüffelt zu haben. Nach dem ersten Kosten waren wir uns zumindest in einem Punkt einig: Hierbei handelt es sich um „Biere für Fortgeschrittene“! Es fielen Beschreibungen wie: herb, fruchtig, bitter, blumig, würzig. Gleichzeitig. Verwirrung vor und hinter allen Webcams. Ein paar Minuten später die nächste große Überraschung: Sowohl Geruch als auch Geschmack der Biere hatten sich, wie bei einem guten Rotwein, entfaltet – und verändert.

Surprise.

Das „Pale Ale“ entpuppte sich als zugänglicher als sein Kontrahent, mit einem leichten Zitrus-Geschmack und einer dezenten Hopfennote. Ein sehr erfrischendes Bier, das auch für Craft-Beer-Einsteiger gut geeignet ist. Das „Punk IPA“ hingegen präsentierte einen vollen Körper, interessante Maracuja-Noten und dazu einen angenehmen bitteren Geschmack. Fast ein bisschen widerspenstig – eben ganz so, wie es sich für einen Punk gehört. Begleitend würden wir uns zu beiden Bieren Speisen vom Grill wünschen – am liebsten Fleisch. Auch einen Burger könnten wir uns sehr gut vorstellen – oder klassische Fish & Chips. Zum „Punk IPA“ könnten auch Süßspeisen eine durchaus interessante Kombination darstellen. Ausgetrunken waren zu guter Letzt beide Biere von allen Testerinnen, soviel sei gesagt. Der Gewinner wurde schließlich aufgrund der etwas leichteren Zugänglichkeit gekürt.

DAS ERGEBNIS:
4:2 für das „BrewDog Pale Ale“