Flaschendrehen

Die diesmalige Verkostung führte uns an karibische Strände, zu wilden Piraten, durchtrainierten Surferboys und Hula tanzenden Schönheiten. Zumindest gedanklich. Und eines sei vorweggenommen: So einig waren wir uns bisher noch nie bei einer Verkostung.

Pur.

Basis für beide Drinks war der „The Demon’s Share“ Rum. Er trat jeweils mit einem „Fentimans“-Mixer an: „Tropical Soda“ vs. „Ginger Beer“. In beiden Fällen mit viel Eis und einer Limettenscheibe als Garnierung. Aber zuerst wurden alle Unbekannten pur verkostet. Den Anfang machte das „Tropical Soda“. Das Etikett verspricht eine Mischung von Ananas und Kardamom – und tatsächlich: ein intensiv fruchtiger, aber nicht zu süßer Geschmack, in den sich ein angenehmes Prickeln mit sanfter Würze mischt. „Aber“, wurde angefügt, „als Erwachsene lädt es schon sehr zum Mischen ein…“ Das führte uns zum „The Demon’s Share“. Bereits die Flasche wirkt wie ein wertvoller Piratenschatz. In die Nase steigt ein süßer Duft nach Honig, Karamell und Orange – und kündigt an, was die Zunge schließlich bestätigt: einen harmonisch fruchtigen, vollmundigen Geschmack – ohne Brennen – mit einem Hauch von Kokos und Mango im Abgang. Hätte Urlaub einen Geschmack, das wäre er wohl. 

Optik.

Serviert im Longdrink-Glas erwecken beide Drink-Varianten nicht viel Aufmerksamkeit. Tiefes prickelndes Gelb vs. Helles prickelndes Gelb. Schöne Gelbtöne, das steht außer Zweifel – aber spätestens nachdem man von den Drinks gekostet hat, war für uns klar: In einem schlichten Glas verkaufen sie sich erheblich unter Wert. Der „Tropical Demon“ könnte gar nicht mehr dem Tiki-Trend entsprechen. Dieser Drink schreit nach einem außergewöhnlichen Glas – entweder im Piratenlook (ja, hier wurde ernsthaft ein Glas in Totenkopfform als Möglichkeit angeführt) oder im fröhlichen Hula-Style, in einem farbenfrohen Glas mit Früchten, Schirmchen, Glitzerpalmen… Mehr ist hier eindeutig mehr. Oder Meer.

Geschmack.

Der Tropical Demon war – wie erwartet – ein Perfect Match. Die exotischen Früchte des Sodas und die Fruchtintensität des Rums fließen perfekt ineinander. Das Ergebnis ist ein fruchtig frischer Sommerdrink. Wichtig für die ultimative Frische: viel Eis! Dann flutscht der Drink wie Jack Sparrow über die Schiffsplanken. Dazu erschien uns der Ginger Demon nicht ganz so harmonisch. Die Schärfe des Ingwers überlagerte den sanften, runden Geschmack des Rums unserer Meinung nach zu stark. Der Verkostungs-Favorit wurde aus diesem Grund ohne große Diskussion einstimmig erkoren. 


5:0 FÜR DEN TROPICAL Demon. Mit der Ergänzung: Am allerliebsten würden wir den „Demon’s Share“ pur genießen (mit Jack Sparrow).