Sahnehäubchen

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Cremeliköre sind etwas ganz Besonderes: Mit ihrer Kombination aus Alkohol und süßen, cremigen Zutaten zählen sie gefühlsmäßig fast mehr zu Desserts als zur Kategorie alkoholische Getränke. Das macht sie unwiderstehlich – und gerade in der kalten Jahreszeit geht so ein Gläschen Likör eigentlich immer.

Likören, auch Cremelikören, hängt ja immer so etwas leicht Großmütterliches an, was sie vielleicht beim ersten Drübernachdenken etwas altbacken erscheinen lässt, aber beim zweiten ganz wunderbar passt: Cremeliköre haben nämlich etwas unwahrscheinlich Gemütliches, Wohliges und Warmes an sich. Und so wie die Exemplare, die wir im Folgenden unter die Lupe nehmen, sich präsentieren, darf festgestellt werden: In dieses Segment ist ordentlich Schwung eingezogen. 

Liaisonen.

„Salted Caramel“, „Espresso Crème“ und „Apple Pie“ heißen etwa die neuen „Baileys“-Varianten, die die Verbraucher regelrecht umgarnen werden. „Baileys“ ist nach wie vor die Likörmarke Nummer 1 in Deutschland und Österreich. In Österreich wuchs die Marke zuletzt gar um 5,9% im Umsatz (Nielsen, Likör Total, inkl. H/L, MAT KW28/20). Karin Dietrich, Head of Corporate Relations Germany, Austria & Switzerland: „Konsumenten vertrauen auf starke Marken, sehnen sich aber gleichzeitig nach modernen und vielfältigen Geschmackserlebnissen. Daher erweitern wir das ‚Baileys‘-Portfolio rund um unseren bewährten Klassiker ‚Baileys Original‘ stetig durch innovative und trendige Geschmacksvarianten und bleiben damit am Puls der Zeit.“ Die drei Neuheiten basieren auf der „Baileys“-Original Irish Cream, die nach einem selbst entwickelten Herstellungsverfahren und einem gut gehüteten Geheimrezept – natürlich mit irischem Whisky – hergestellt wird. Während im Sommer die Variante „Strawberries & Cream“ für Abwechslung (und schöne Zusatzumsätze) sorgte, geht man jetzt mit „Salted Caramel“ auf die hohe Nachfrage nach süß-salzigen Desserts ein, antwortet mit „Espresso Crème“ auf den Barista-Trend und bietet mit „Apple Pie“ eine Limited Edition, die perfekt in die kalte Jahreszeit passt. Dietrich: „Die verschiedenen Varianten sind natürlich nicht nur pur, als Cocktail oder in Heißgetränken ein Genuss, auch in Desserts oder als Backzutat setzt ‚Baileys‘ jeder Leckerei noch das sprichwörtliche Sahnehäubchen auf.“ Aktuell wird die Marke auch wieder kräftig unterstützt: Die aufmerksamkeitsstarke TV-Kampagne erreicht über 137 Mio. Brutto-Kontakte und rückt „Baileys“ in der Vorweihnachtszeit noch einmal kräftig in die Wahrnehmung der Verbraucher. 

Kompositionen.

Die heimischen Hersteller brauchen sich in Sachen Cremeliköre aber auch nicht zu verstecken: Die Salzburger Mozart Distillerie etwa darf sich aktuell über den internationalen Titel „Likörhersteller des Jahres“ freuen und holte sich bei der International Wine & Spirits Competition (IWC) gleich fünf Medaillen. Benedikt Zacherl, GF Schlumberger Österreich und deren Tochterfirma Mozart Distillerie: „Die Auszeichnungen auf Betriebs- und Produktebene sind einmal mehr eine Bestätigung auf höchstem internationalem Level.“ Die Auszeichnung kommt auch gerade recht, denn die Marke, die einen Exportanteil von 90% aufweist, wird in den kommenden Wochen auch weiter forciert. Zacherl: „Wir sehen für die Marke großes Potential. Nicht nur in Exportländern wie Japan, Großbritannien, Australien oder den USA, sondern auch am Heimatmarkt und werden hier in Kürze auch weitere Aktivitäten präsentieren.“ Noch im Dezember bekommt „Mozart“ eine neue Website, die besonders schokoladig gestaltet ist und das Handwerkliche der Produkte sowie die Herkunft Salzburg in den Vordergrund rückt. Dem Thema Cocktails wird hier zudem viel Platz eingeräumt, auf mozart-spirits.com finden die Verbraucher eine Vielzahl an kreativen „Mozart“-Kompositionen. 

Mag man eben.

Eine Augenweide – insbesondere für alle Fans der Marken – sind die in Lizenz für Manner bzw. Heindl hergestellten Cremeliköre. Und geschmacklich erfüllen sie das Versprechen, das die Etiketten geben, voll und ganz. Dazu kommt der Kultfaktor, den die Marken aus dem Hause Manner genießen sowie das Qualitätsversprechen und der saisonale Exklusivitätsmoment von „Heindl Schoko Maroni“. Hergestellt werden die Liköre mit den Lizenzen der Markeninhaber von Fischer Spirits in Wien Meidling. Monika Tschida: „Unsere ‚Manner‘-, ‚Casali Schoko Banane‘-, ‚Casali Rum Kokos‘- und ‚Heindl Schoko Maroni‘-Liköre sind einzigartig, da nur wir eine Lizenz von Manner und Heindl dafür haben. Wir bedanken uns sehr für das Vertrauen und setzen auf höchste Qualität, die man auch schmeckt.“ Das zeigt sich auch in den Absatzzahlen. Tschida: „Unsere Cremeliköre erfreuen sich seit der Einführung stetig steigender Verkaufszahlen mit einem Wachstum von ca. 20% pro Jahr. Wir führen dies auf die hervorragende Qualität zurück und leben von Mundpropaganda, da uns als sehr kleiner Familienbetrieb das Budget für große Werbekampagnen fehlt.“ Abseits der traditionsreichen Marken aus dem Süßigkeiten-Regal gibt es bei Fischer Spirits auch „Eierlikör Vorzüglich“ und „Creme Caramel“-Cremelikör zu entdecken. 

Oh, lá, lá.

Und auch „Gautier-Mückstein“-Cremeliköre werden in Wien und mit viel Herzblut produziert. 2019 hat man die sehr ansprechende Range „ChocoLat“ eingeführt, die in sechs unterschiedlichen Varianten – etwa „Orange“, „Chili“ oder „Banane“ erhältlich ist. Die neueste Kreation sind jedoch die Winter-Cremeliköre „Punschkrapfen“, „Spekulatius“ und „Bratapfel“ (siehe Produktvorstellung).


Crème de la Crème. „Ein perfekter Cremelikör sollte nicht zu dünn sein und feine Geschmacksnuancen am Gaumen hinterlassen“, erzählt Florian Mückstein, GF von Gautier Mückstein. Milch und Obers, als sensible, aber unerlässliche Zutaten, sorgen zwar zumeist für ein (im Spirituosenregal) relativ kurzes MHD, allerdings verhilft der Impuls-Charakter den Produkten – insbesondere in der Winterzeit – zu guten Abverkäufen.