Super-Kasper

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Für so manchen ist Essen mittlerweile mehr als eine (genussvolle) Maßnahme zum Hungerstillen – verstärkt wird darauf geachtet, was sich in den Lebensmitteln befindet, und vor allem: was sie können!

Das gesteigerte Gesundheitsbewusstsein brachte einen weiteren Trend mit sich: Essen soll demnach nicht „nur“ gut schmecken, im Idealfall ist es auch „funktional“. Das soll heißen: Es strotzt von Nährstoffen, die Körper und Geist optimieren. Für solche Esser sind die sogenannten „Superfoods“ ein wahrer Segen, denn diesen werden aufgrund ihrer Nährstoffzusammensetzung nahezu Superkräfte nachgesagt. Klingt praktisch! Aber leider haben einfache Lösungen meist einen Haken – das gilt auch für Superfoods.

Definition.

Der Begriff „Superfood“ ist in der deutschen Sprache noch ein echter Jungspund – und eigentlich ein Marketingbegriff. Laut Duden sind Superfoods „besonders gesunde, nährstoffreiche Lebensmittel“. Gerne wird dies mit wissenschaftlichen Studien belegt – wobei in vielen Fällen fraglich ist, inwiefern die Testbedingungen mit einer durchschnittlichen Ernährungsweise vergleichbar sind. (Stichwort: Tierversuche oder Dosierung). Fakt ist: Gemäß der Health-Claim-Verordnung der EU sind gesundheitsbezogene Angaben nur dann zulässig, wenn sie von der Europäischen Kommission genehmigt wurden.

Entwicklung.

Vor zehn Jahren waren Superfoods im deutschsprachigen Raum weitgehend unbekannt. Erst seit 2015 verzeichnen sie auffallend hohe Wachstumsraten im LEH. Seither finden sich immer mehr Avocados, Açai-Beeren, Quinoa oder Chia-Samen auf österreichischen Tellern. Eines sticht dabei ins Auge: Keines dieser Produkte ist auch nur annähernd bei uns heimisch. Und genau hier liegt die Problematik: Superfoods nehmen meist eine lange, CO2-reiche Reise auf sich, bevor sie uns mit ihren Nährstoffen versorgen. Und das ist nicht das einzige Problem: Oft tragen die exotischen Superfoods zahlreiche Schadstoffe in sich. Beim Anbau wird in vielen Fällen mit dem Einsatz von Pestiziden nicht gespart, um die Erträge zu steigern – häufig werden sogar Mittel eingesetzt, die in der EU verboten sind. Bei der Ernte von so manchem Superfood ist Kinderarbeit leider Normalität, und oftmals sind die Lebensmittel in ihren Heimatländern durch die gesteigerten Preise für die Einheimischen nicht mehr leistbar – Mangel- und Unterernährung sind die Folgen.

Regional.

Grund genug, sich nach Alternativen umzusehen – und erfreulicherweise finden sich auch in unseren Breiten zahlreiche Lebensmittel, die sich, was Geschmack und Nährwerte angeht, keineswegs hinter den exotischen Kollegen verstecken müssen (siehe „Ergänzend“). Der Vorteil: Heimische Superfoods lassen sich in Zeiten, in denen der Wunsch nach regionalen Lebensmitteln so groß wie noch nie ist, umso besser verkaufen!

Sauer.

„Früher wusste es jeder: Sauerkraut ist ein echtes Powerfood und hatte als solches einen fixen Platz in der österreichischen Küche“, erzählt Silvia Maurer, Leitung Marketing und Produktentwicklung Efko. Vor allem in der kalten Jahreszeit ist Sauerkraut ein wichtiger Vitamin C-Lieferant. Zudem unterstützt es die Verdauung mit seinen Milchsäurekulturen und ist dabei noch kalorienarm. Bei Efko stammt das Sauerkraut übrigens zu 100% aus Österreich. „Mehr als genug Gründe, um das schmackhafte Sauergemüse bewusst öfter aufzutischen“, findet Maurer. Sie rät, das Sauerkraut auch mal kreativ zu präsentieren: „Ein pikanter Sauerkraut-Strudel oder ein frisch-fruchtiger Sauerkraut-Salat ergänzen z.B. die fleischlose Speisekarte perfekt.“

Sauerkraut von efko
Heimisches Superfood mal anders: Sauerkrautstrudel
Pulver aus Mikroalgen von Jonderius ecoduna

Flockig.

Auch die – auf den ersten Blick – unspektakuläre Haferflocke ist ziemlich super. Sie hat einen hohen Anteil an Beta Glucan – dieses kann den Cholesterinspiegel senken und damit koronaren Herzerkrankungen vorbeugen. Dazu kommen zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe wie Zink oder Eisen. „Wir empfehlen Vollkornhaferflocken zu verwenden, damit auch wirklich alle wichtigen Nährstoffe enthalten sind. Es ist optimal, die Haferflocken in warmer Form aufzunehmen, wie etwa als Porridge. Der Organismus kann so komplexe Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe deutlich effektiver aufnehmen“, sagt Wolfgang Fojtl, Gründer Verival.

Grüne Algen-Pancakes
Bio Porridge Classic von Verival
Bio Bircher Porridge von Verival

Alge.

Außerdem gibt es nun manche Exoten auch aus heimischer Produktion! In Niederösterreich produziert Jongerius ecoduna Mikroalgen – diese sind voller Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien. „Wir produzieren ohne Pestizide, Jod, Schwermetalle oder andere Schadstoffe. In unserem System aus Glas wachsen sie mit österreichischem Trinkwasser und ausgewählten Nährsalzen, um absolute Reinheit und Qualität zu ermöglichen“, erklärt Lisa-Marie Dormayer, Sales & Marketing Jongerius ecoduna. Für alle, die beim Gedanken an Algen im Mund die Nase rümpfen, hat sie einen Tipp: Probieren Sie ein Algen-Schokolade-Topping! Erwärmen Sie dafür 250g weiße Kuvertüre mit 65g Kakaobutter und rühren Sie 9g Chlorella Pulver in die Masse ein. Anschließend aushärten lassen oder auch flüssig zum Anrichten für Ihre Desserts verwenden! 

Ergänzend.