Vorausschauend

Von Anfang an standen die Entscheidungen bei Werkovits im Sinne der Nachhaltigkeit und Regionalität. Vor zwei Jahren übernahmen die Schwestern Kathrin Pfneissl und Christina Strass den Familienbetrieb.

Es ist ein kleines Unternehmen mit sieben Mitarbeitern und einer sehr aktiven Geschäftsführung, gelegen im burgenländischen Draßmarkt. Den Hauptfokus legt Werkovits nach wie vor auf die Haltung von 18.000 Hühnern, deren Gelege von etwa 15.000 Eiern pro Tag rund 80% des Umsatzes zu verdanken sind. Bereits seit den 1990er Jahren leben jeweils rund 50% der Tiere in Freiland- oder in Bodenhaltung. 

Bei Eiern ist das so eine Sache, denn schließlich sind nicht alle gleich groß oder werden leicht beschädigt. Da stellt sich natürlich die Frage, wohin damit? Johann und Brigitte Werkovits, die Eltern der beiden Jungunternehmerinnen, begannen daher im Sinne der Nachhaltigkeit mit der Herstellung von Eierteigwaren. Diese sind seit langem im LEH gelistet (Bgld, W, NÖ).

Kreative Nudelformen.

Für Kathrin Pfneissl und Christina Strass stand bereits vorab fest, dass sie den Nudelbereich ausbauen wollen. „Ich glaube, dass jetzt die richtige Zeit ist“, schildert Strass. Denn heute besinnen sich die Konsumenten wieder auf regionale Produkte aus kleinen Manufakturen und sind auch bereit, dafür gegebenenfalls mehr Geld auszugeben. Denn wo sonst große Maschinen stehen, findet man bei Werkovits händische Arbeit vor. Ein Beispiel ist das Ab­packen der Spaghetti, die hier manuell eingefüllt und gewogen werden. „Ein großer Industriebetrieb kann keine individuellen Sachen herstellen“, weiß Pfneissl um die Vorteile einer solchen Manufaktur Bescheid. Aktuelles Beispiel ist die „Pasta für Gewinner“. Entwickelt für den Fußballclub Austria Wien, sehen die einzelnen Nudeln wie dessen Logo aus. In der Vergangenheit produzierte man bereits welche in Form von 1-€-Münzen oder ganze Pasta-Werkzeugboxen mit etwa Schrauben, Dübel oder Muttern aus Nudelteig darin.

PRODUKT Champion.

In den letzten beiden Jahren nahmen die Schwestern bereits über € 200.000,- in die Hand und investierten u.a. in eine neue Eier-Sortiermaschine oder den Verpackungsrelaunch der 6-Eierteigwaren aus Hartweizengrieß. Das Packaging besteht nun aus Papier und kann von den Konsumenten in der entsprechenden Sammlung entsorgt werden, ganz dem Nachhaltigkeitsgedanken des Familienunternehmens folgend. Dafür wurde Werkovits übrigens im Vorjahr mit dem PRODUKT Champion Ei ausgezeichnet. Der verwendete Durum-Hartweizengrieß ist natürlich auch österreichische Ware und wird in der Nähe von Wien bezogen, was die Teigwaren zu einem durch und durch regionalen Produkt macht.