Eigenmarken sind, wenig überraschend, v.a. bei Waren, die sich nur geringfügig in Geschmack, Leistung oder Aussehen unterscheiden, besonders stark. Siegrid Göttlich, Managing Director ACNielsen Austria: „Es gilt: Je abtauschbarer, desto mehr Eigenmarken oder auch je basic/low involvement, desto höher der Eigenmarkenanteil. Bei Warengruppen wie z.B. Obers, Milch oder Heimpapier waren die Anteile schon immer sehr hoch. Bei Alkohol, Süßwaren, Haarcolorationen, Düften oder Zahncreme zählt die Marke hingegen stark.“
Private Labels sind kein österreichisches Phänomen. Für das Jahrbuch für Handelsmarken, das die PLMA jährlich veröffentlicht, analysierte Nielsen den Eigenmarkenanteil im LEH in 17 europäischen Ländern. 2022/2023 (inkl. erstes Halbjahr 2023) betrug dieser im Länder-Durchschnitt 38,1%. Die Schweiz war hier mit 51,8% führend, Österreich lag damals mit 35,9% etwas unter dem Durchschnitt und in Norwegen beanspruchten Private Labels nur 21,9% des Umsatzkuchens.
In der Langzeitperspektive zeigt sich freilich, dass die Eigenmarkenanteile über die Jahre stark zugelegt haben: 2013 lagen sie im europäischen Schnitt bei 30%, in Österreich bei 28%. Und gerade in den letzten Monaten konnten Eigenmarken gewinnen. Göttlich: „Aktuell ist auf Grund der Teuerung ein Anstieg der Eigenmarkenanteile, vor allem über den Preiseinstieg, sichtbar.“
Food gesamt inkl. MoPro exkl. Frische: 41,1%
MoPro: 52,6%
Grundnahrung: 48%
Convenience: 47,3%
Tiefkühlkost: 44,1%
Alkoholfreie Getränke: 24,3%
Süßwaren: 19,5%
Alkoholische Getränke: 13,9%
Near Food: 37,9%
Papier/Hygiene + Heim: 63,7%
Düfte und Dekorative Kosmetik: 56,3%
Haushalt/Garten: 44,3%
Heimtier: 41,3%
Putzen/Reinigung: 28%
Mundpflege: 9,1%
Haarpflege: 5,6%