Nicht nachlassen

Lorenz Mayr, Aufsichtsratsvorsitzender der AMA-Marketing, GF Christina Mutenthaler-Sipek und Georg Leitner, Leiter der Qualitäts­systeme, setzen auf umfassende Kontrollen – künftig auch für pflanzliche Drinks.

Wer bei pflanzlichen Drinks auf nachvollziehbare österreichische Herkunft setzen möchte, kann sich demnächst auch in diesem Bereich am AMA-Gütesiegel orientieren.

Kategorie: Food

Die AMA Marketing möchte mit dieser Neuerung den Realitäten am Markt gerecht werden. GF Christine Mutenthaler-Sipek: „Pflanzliche Drinks sind längst fixer Bestandteil vieler Haushalte.“ Ab Jänner 2026 soll das Siegel auch in diesem wachsenden Segment zum Einsatz kommen – aber natürlich nur, wenn die strengen Kriterien erfüllt werden. Entscheidend ist hier, dass der Hauptrohstoff, z.B. Hafer, Dinkel oder Soja, aus Österreich stammt und gemäß den Gütesiegel-Vorgaben erzeugt wurde. Diese umfassen etwa ein Verbot von Farb- und Konservierungsstoffen, regelmäßige Analysen sowie eine lückenlose Rückverfolgbarkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das AMA-Gütesiegel ist damit in den Bereichen Fleisch, Milch, Eier, Gemüse, Obst, Brot und eben den pflanzlichen Drinks vertreten. „Damit setzen wir ein weiteres starkes Signal für kontrollierte Herkunft bei pflanzlichen Lebensmitteln und schaffen erstmals einen klaren Qualitätsrahmen in einem dynamisch wachsenden Marktsegment“, betont Lorenz Mayr, Aufsichtsratsvorsitzender der AMA-Marketing, und ergänzt: „Unser Ziel ist es, Konsument:innen die gesamte tierische und pflanzliche Produktpalette in AMA-Gütesiegel-Qualität anzubieten.“

IN ZAHLEN. Mit der bisherigen Performance ist man bei der AMA-Marketing durchaus zufrieden. 30.171 Gütesiegel-Kontrollen markierten 2024 einen neuen Höchstwert, der sogar deutlich über den anvisierten 28.000 Kontrollen lag. Zurückzuführen ist dies auf die Tatsache, dass noch mehr Milch-Betriebe als erwartet in das Programm „Tierhaltung plus“ eingestiegen sind. 20.428 Kontrollen verliefen ohne jegliche Beanstandung. 252 Betrieben wurde die Lieferberechtigung ins AMA-Gütesiegelprogramm zumindest zeitlich begrenzt entzogen. Die heurigen Zahlen dazu sind übrigens unter www.amainfo.at mittels wöchentlich aktualisiertem Kontrollticker abrufbar. Auch für heuer sind rund 30.000 Betriebs-Checks geplant, denn, so Mutenthaler-Sipek: „Vertrauen entsteht dort, wo die Kontrolle nicht nachlässt.“ Außerdem legt man dieses Jahr ein verstärktes Augenmerk auf die Bewusstseinsbildung bei den teilnehmenden Betrieben und die Weiterentwicklung des digitalen Frühwarnsystems, um Abweichungen rasch zu erkennen.

MILCH. Besonders stolz ist man in der AMA-Marketing auf den Start des bereits erwähnten Programms „Tierhaltung plus“, an dem bereits 86% der Milchviehbetriebe teilnehmen. Diese optionale Ergänzung des AMA-Gütesiegels steht für palmölfreies Futter aus Europa, mehr Bewegung und Gesundheit für die Tiere, eine Pflichtmitgliedschaft beim Tiergesundheitsdienst und häufigere Kontrollen. Auch zum 2024 eingeführten AMA-Gütesiegel für Brot und Backwaren fällt das Fazit positiv aus. Fast 7.000 Ackerbaubetriebe erfüllen derzeit die Richtlinie „Ackerfrüchte“ und 75 Agrarhändler und Mühlen, 12 Groß-Bäckereien sowie die Handelsketten Spar, Hofer und Lidl tragen das entsprechende Gütesiegel.

FLEISCH. Was den Fleisch-Bereich angeht, so setzt man weiterhin auf strenge, dreistufige Kontrollen (Eigenkontrollen der Betriebe, externe Betriebskontrollen sowie stichprobenartige Systemaudits). Der Genussaspekt steht hingegen bei der neuen Kampagne „Endlich wieder Grillen“ im Mittelpunkt: Hier werden etwa der Duft von Gegrilltem und der gesellige Aspekt aufgegriffen. „Wir verbinden Emotion mit Verantwortung und zeigen, dass Fleisch Teil eines bewussten Lebensmittelkonsums sein kann“, so Lorenz Mayr.