Bananen-Standards

Die Einkommenssituation im Bananenanbau ist nach wie vor dramatisch. Fairtrade International reagiert darauf mit einem Regelwerk, das mit Juli dieses Jahres in Kraft tritt.

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sind noch nicht überwunden und die Auswirkungen des Klimawandels auf die Ernteerträge spürbar. Dazu kommen noch Investitionen zur Eindämmung neuartiger Pilzerkrankungen. Wirtschaftlich schwierige Rahmenbedingungen in einer Branche, die bereits von knappen Preiskalkulationen entlang der gesamten Lieferkette und einem intensiven Wettbewerb weltweit geprägt ist. Fairtrade International reagiert darauf mit neuen „Bananen-Standards“.


Existenzen. Ab Juli 2021 muss etwa an die Arbeiter ein zum Großteil existenzsicherndes Grundgehalt ausbezahlt werden. Zudem wird nun an die Beschäftigten ein Teil der Fairtrade-Prämie ausbezahlt. Diese Vergütung erhalten alle Produzentenorganisationen zusätzlich zum Verkaufspreis, aktuell liegt deren Höhe bei 1 US-$ pro Bananenkiste. Üblicherweise entscheiden die Plantagen-Mitarbeiter in einem demokratischen Prozess, in welche sozialen, ökologischen oder ökonomischen Gemeinschaftsprojekte diese investiert wird. „Im Zuge der Standardüberarbeitung müssen in Zukunft aber bis zu 30% der Prämie als ‚Cash-Payment‘ an die Beschäftigten ausgezahlt werden, sollte ein existenzsichernder Lohn noch nicht erreicht werden. Auf Wunsch der Arbeiterinnen und Arbeiter kann dieser Anteil um weitere 20% erhöht werden“, hält Hartwig Kirner, GF Fairtrade Österreich, fest.