Bio rund um die Uhr

Johann Schwarz Berglandmilch Bio-Milchbauer

Johann Schwarz, Berglandmilch Bio-Milchbauer

Johann Schwarz ist seit 1991 als Milchbauer tätig, mit am Hof wohnen seine Frau und seine vier Kinder.

Herr Schwarz, beschreiben Sie uns bitte einen für Sie typischen Arbeitstag!
Um 6:00 Uhr morgens wecke ich meine Kühe und bereite den Melkstand für die Melkarbeit vor. Anschließend rüste ich meine Kühe für den Melkvorgang an, indem ich ihre Euter reinige und mit der Hand die Vormilch von jedem Zitzen melke. Währenddessen füttert meine Frau die Kälber mit der Milch unserer Kühe. Anschließend wird der Futtertisch gereinigt und mit frischem Futter bestückt. Die Liegeflächen unserer Kühe fülle ich mit Stroh, sodass die Kühe auf guten Betten wiederkauen können. Unsere Kalbinnen versorgen wir noch mit Futter und beobachten ihren Gesundheitszustand. Zum Schluss bekommen noch alle Rinder Heu, das sie jederzeit zu sich nehmen können. Auch die Wassertränker kontrolliere ich noch auf ihre Sauberkeit. Wenn eine Kuh brünstig ist, führe ich eine Besamung durch, sodass für die Nachzucht gesorgt ist. Nachdem alle Tiere versorgt sind, ist nun Zeit für ein ausgiebiges Frühstück. Je nach Jahreszeit erledigen wir tagsüber die anfallenden Arbeiten am Hof, Feld und Haus. Um 17:30 Uhr beginnen wir die abendliche Stallarbeit, wie ich sie am Morgen beschrieben habe. Im Winter ist um 19 Uhr, im Sommer eher erst um 20 Uhr Feierabend. Wenn ein Kalb zu erwarten ist, müssen wir natürlich auch in der Nacht bereit sein.

Und wie sieht ein typischer Tag im Leben Ihrer Kühe aus?
Meine Kühe können sich rund um die Uhr mit Wasser, Getreide, Raufutter, sprich Heu und Silage, laben. Den Vormittag verbringen sie auf der Weide, bei großer Hitze gehen sie früher in den Stall zurück. Je nach Lust und Laune können sie sich mit der Kratzbürste massieren lassen. Im Auslauf lassen sie sich sonnen und ihrer Bewegungslust freien Lauf. In der Früh und am Abend kommen sie in den Melkstand zum Melken. Im Stall ist ein sehr harmonisches Klima, das die Ruhe unserer Herde zum Ausdruck bringt. Den Winter verbringen sie natürlich im Stall und im großzügigen Auslauf.

Welche Vor- und Nachteile bringt der Beruf Milchbauer mit sich?
Ein Vorteil ist, dass wir den Arbeitsplatz zu Hause haben, und daher auch das Heranwachsen unserer Kinder miterleben dürfen. Viele Arbeiten verrichten wir im Familienverband. Wir wissen um die Produktion unserer Lebensmittel und sind großteils Selbstversorger. Ein Nachteil ist, dass wir auch am Wochenende und an allen Feiertagen unsere Stallarbeit verrichten müssen. Als Herausforderung betrachte ich es, Lebensmittel auch in Zukunft in ihrem wahren Wert medial darzustellen.

Der Hof

seit 2008 zertifizierter Biobetrieb, 40ha im Mühlviertel (Ried/Rdm.). Tierbestand: 27 Kühe + weibliche Nachzucht