Blubber, homemade

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Befeuert durch die Diskussion um Plastikmüll, Pfand & Co. und ein wenig auch durch die Reihung von Lockdown an Lockdown erklimmt der Markt für Trinkwassersprudler neue Höhen.

Aus ganz praktischer Sicht ist es natürlich vor allem der Gedanke, weniger Einkäufe nach Hause tragen zu müssen, der immer mehr Österreicher dazu bewegt, sich einen Trinkwassersprudler anzuschaffen. Dass dabei dann auch eine beachtliche Menge an Leerflaschen wegfällt, wurde in der Werbung oft und anschaulich dargestellt und diente bei vielen sicher ebenfalls als gutes Argument, sein Wasser künftig selbst zu sprudeln. „Allein in 2020 wurden über 2 Mrd. Liter Wasser mit ‚SodaStream‘ in Österreich und Deutschland aufgesprudelt – das entspricht ungefähr der gleichen Menge an Einweg-Plastikflaschen, die damit eingespart wurden“, hört man etwa von Julian Hessel, Marketing Direktor Soda­Stream Österreich und Deutschland bei Soda­Stream. Dass man in den letzten Monaten mehr zu Hause war als je zuvor, war dann wohl das Tüpfelchen auf dem i, das diesem Markt im positiven Sinne den letzten Rest gegeben hat. „Die jährliche Wachstumsrate liegt bei etwa 15%“, berichtet uns Roland Herrmann, Gründer und Geschäftsführer der Sodapop Austria GmbH. Derzeit haben rund 20% der österreichischen Haushalte bereits ein entsprechendes Gerät in der Küche stehen, Tendenz stark steigend. Die Marktteilnehmer jubeln über erfreuliche Zuwächse: So verzeichnet etwa Marktführer SodaStream ein weltweites Wachstum in Höhe von 20%. Und: „Die Anzahl an Haushalten, die einen ‚SodaStream‘-Wassersprudler verwenden, konnte in 2020 noch einmal deutlich gesteigert werden“, so Julian Hessel. Und auch Roland Herrmann von Sodapop hat Grund zur Freude: „Das Wachstum unserer Marke hat sich im vergangenen Jahr gegenüber 2019 verdoppelt.“

Gute Basis.

Dass das Geschäft floriert, liegt zu einem guten Teil auch an der hohen Qualität des Leitungswassers in Österreich, die diesen Markt für die Hersteller besonders interessant macht. „Österreich zählt hinsichtlich des Pro-Kopf-Verbrauchs von ‚SodaStream‘-Sprudelwasser zu den Vorzeigeländern im weltweiten Konzern-Portfolio und nimmt als einer der weltweit wichtigsten Märkte von jeher eine Sonderrolle ein“, so Julian Hessel.

Dual.

Was die Sortimente angeht, so kommt ebenfalls gerade ordentlich Schwung in den Markt: SodaStream brachte kürzlich seine neueste Sprudler-Generation namens „Duo“ auf den Markt, bei der sich das Wasser sowohl in Glas- als auch BPA-freien Kunststoffflaschen aufsprudeln lässt. Auch der Konsumentenwunsch nach einem möglichst niedrigen Gerät wurde berücksichtigt: Mit 44cm passt die „Duo“ unter nahezu alle Küchenschränke.

Poppig.

Der jüngste Neuzugang im Portfolio von „Sodapop“ ist das Modell „Harold“, das in den Farben Copper, Black Matt und Matt White zu haben ist. Im Lieferumfang sind jeweils zwei Glaskaraffen (850ml) sowie eine 1L-PET-Flasche enthalten, die beide in diesem Gerät verwendet werden können, sowie außerdem ein CO2-Universalzylinder, mit dem alle „Sodapop“-Geräte kompatibel sind. Für geschmackliche Abwechslung sollen übrigens demnächst „Sodapop“-Sirupe für „Afri Cola“ und „Bluna“ sorgen, für die man über eine Markenlizenz verfügt.

Holzig.

Auch das finnische Unternehmen Mysoda präsentierte kürzlich einen neuen Sprudler. Die Besonderheit: Das Gehäuse besteht hier nicht aus Kunststoff, sondern aus einem Verbundmaterial, das zu 99% aus erneuerbaren Holzrohstoffen (konkret aus Produktionsabfällen der Holz- und Zellstoffindustrie) besteht, wodurch jedes Gerät eine individuelle Maserung hat. „Uns ging es darum, unsere Sprudlerpalette um ein völlig neues Produkt zu bereichern, das im Gegensatz zu gewöhnlichen Küchengeräten ohne Plastik auskommt“, berichtet Geschäftsführer David Solomon. Und auch auf eine ansprechende Optik hat man bei diesem Gerät besonderen Wert gelegt. Praktisch: Fingerabdrücke sind auf der matten Oberfläche unsichtbar.

Sodala.

Ob aus Nachhaltigkeits-, Bevorratungsgründen oder weil man weniger schleppen muss – Trinkwassersprudler sind derzeit so gefragt wie noch nie – ein Markt, dessen Entwicklung derzeit wohl alle Teilnehmer prickelnd finden. Und, so Julian Hessel von SodaStream: „Das Potential ist immer noch riesig.“