Die Seele des Biers

Hopfengarten von Josef Reiter

Hopfengarten von Josef Reiter

Der Hopfen gibt jedem Bier seinen ganz eigenen Charakter. Entsprechend wichtig ist die Arbeit der heimischen Hopfenbauern. Josef Reiter schilderte uns im Interview, worauf es im Hopfengarten ankommt.

Josef Reiter, (61), ist Hopfenbauer im Vollerwerb und sorgt mit seinen Pflanzen für den individuellen Geschmack verschiedener Biere, z.B. der Brau Union

Wie sind Sie zum Beruf Hopfenbauer gekommen?
Im Jahr 1984 habe ich den elterlichen Hof übernommen. Der Betrieb wurde damals, wie es im Mühlviertel üblich war, als Mischbetrieb geführt, unter anderem trugen 1.000 Hopfenpflanzen zum bescheidenen Einkommen meiner Eltern bei. Diese Sonderkultur hat mich schon damals fasziniert und so stand bald fest, dass ich mich auf diesen Betriebszweig konzentrieren werde. Die Flächen wurden erweitert und der Hof konnte somit erfreulicherweise im Vollerwerb geführt werden. Zur Zeit gehört der Betrieb zu den größeren Hopfenbetrieben im Mühlviertel und wird bereits von der nächsten Generation weitergeführt.

Können Sie uns in aller Kürze eine Saison Ihrer Arbeit als Hopfenbauer schildern?

Das Hopfenjahr beginnt Mitte März mit dem Hopfenschnitt. Anschließend werden die Steigdrähte montiert. Ende April beginnt das Hopfenausputzen und drei Hopfentriebe werden am Steigdraht im Uhrzeigersinn angedreht. Dann wird der Boden bearbeitet und ggf. ist Pflanzenschutz durchzuführen. Die Pflanzen werden gedüngt und Ende August kann mit der Ernte begonnen werden, die bis ca. 20.9. andauert. Nach der Hopfenernte bringen die Bauern den am Hof getrockneten Hopfen in die Qualitätshopfenbaugenossenschaft zur Weiterverarbeitung. Dort wird das von den Brauereien gewünschte Produkt hergestellt und bis Ende des Jahres ausgeliefert.

Welche Hopfensorten wachsen in Ihrem Hopfengarten?
Wodurch zeichnen sich diese Sorten aus?

Aromahopfen, Bitterhopfen und Fleverhops. Mühlviertler Hopfen zeichnet sich durch stabile Alpha-Werte und ein unverwechselbar gutes Aroma aus.

Welchen Schwierigkeiten begegnet man als Hopfenbauer?

Die größte Herausforderung ist die Witterung – Sturm, Hagel, Kälte, Dürre – mögliche Schwierigkeiten sind aber auch Pilzbefall und alle tierischen Schädlinge.

Und was sind die besonders schönen Seiten an Ihrem Beruf?
Die Begegnung mit vielen interessanten Leuten, die sich mit Bier und Hopfen beschäftigen.

Ihre Lieblingsbiersorte?

Gut gehopftes Pils.

Vielen Dank für das Gespräch!