Ein bisschen erwachsen

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Sirup ist viel mehr als ein praktischer Durstlöscher für Familien. Neue Produktideen und Verwendungsanlässe haben den Markt ein ordentliches Stück erwachsener gemacht.

Im Nielsen-Universum (exkl. Hofer und Lidl) musste der Sirup-Markt zuletzt leichte Rückgänge hinnehmen: Das Absatzminus betrug 2,1%, die Umsätze sind um 2,5% geschrumpft (Nielsen, roll. Jahr von KW 09/2017 bis KW 08/2018). Bezieht man die Diskonter jedoch in die Betrachtung ein, ergibt sich ein viel positiveres Bild. Die Käuferanzahl ist jedenfalls nach GfK Haushaltspanel stabil. Und eine Reichweite von 60% macht klar, dass Sirup in einem Großteil der österreichischen Haushalte einfach zur Grundausstattung gehört. Während sich die Dicksäfte früher vor allem ans Revers hefteten, besonders praktisch zu sein, sind viele Marken jetzt dazu übergegangen, den Qualitätsaspekt hervor zu streichen. Und auch hinsichtlich der Sortenvielfalt ist das Segment im Wandel begriffen. Neben den immer noch stark nachgefragten Klassikern wie etwa Himbeere oder Holunderblüte sind hier zunehmend auch ausgefallenere Geschmacksrichtungen mit Blüten, Kräutern oder Gemüse anzutreffen, die wohl eher der etwas erwachseneren Zielgruppe schmecken dürften. Und die sich oft auch ganz gut für alkoholische Mix-Getränke eignen, was in Sachen Verwendungsanlass von Sirup nochmal neue Möglichkeiten geschaffen hat. Aber auch ein wenig Retro-Charme ist am Sirup-Markt derzeit zu spüren.

Limo.

So pusht etwa Marktführer „Yo“ seinen „Sirup für hausgemachte Limonade“ durch einen Relaunch sowie durch eine spannende neue Sorte. Die Linie, mit der „Yo“ den anhaltenden Trend zu „homemade lemonades“ aufgreift, wird jetzt mit einem darauf abgestimmten Look noch besser in Szene gesetzt. Neben der bereits aus dem letzten Jahr bekannten Variante „Gurke-Zitrone“ wird heuer auch die blumig-fruchtige Sorte „Rosenblüte-Traube“ erhältlich sein, und zwar in der 0,35L-Flasche, die sich optimal zum Probieren eignet. Beide Geschmacksrichtungen werden als Limited Edition in Displays angeboten – solange der Vorrat reicht.

Abwechslung.

„Limited Editions und Saisonsirupe werden immer wichtiger“, hält Mautner Markhof Geschäftsführer Jürgen Brettschneider fest. Schließlich stellen sie eine gute Möglichkeit dar, den Konsumenten Abwechslung zu bieten. Auch Mautner Markhof macht davon Gebrauch und offeriert heuer als Limited Edition den „Fruchtsirup Limette Zitrone“. Außerdem wird der beliebte „Hugolunder“ wieder erhältlich sein. Die aktuelle Zuckerdiskussion hat natürlich auch am Sirup-Markt Spuren hinterlassen – davon angetrieben befindet sich aktuell etwa die „Mautner Markhof 0% Zuckerzusatz“-Range im Aufwind und verzeichnet jährlich ein zweistelliges Wachstum. Naheliegend also, dass man Sirup-Fans auch innerhalb dieser Linie mit dem „Preiselbeer Sirup“ etwas Neues bietet.

Würzig.

Recht erwachsen gibt sich auch der jüngste Spross im „darbo“-Sortiment: Inspiriert von einer sehr guten Entwicklung der bestehenden Kräuter- und Blütensorten lancierte man kürzlich die Variante „Pfefferminz“, die sich durch ihre erfrischende Würze auszeichnet. Außerdem sollen die Sommersirupe „Holler-Minze“, „Limette-Melisse“ und „Erdbeere-Ananas“ wieder saisonale Impulse setzen. Ganz dem Trend zu neuen Verwendungsanlässen entsprechend wird von Darbo heuer weiters der „Preiselpeter“ promotet – ein Sommer-Cocktail aus „darbo Wildpreiselbeer Sirup“, Prosecco, Soda und Eiswürfeln. Werbliche Unterstützung gibt es zwischen Mai und August durch eine intensive TV-Kampagne mit prognostizierten 822 GRPs.

Kultig.

Sirup-Profi Spitz hat in seinem Sortiment zuletzt mit einem Relaunch Impulse gesetzt: Die sechs „Klassik“-Varianten „Holunder“, „Orange“, „Himbeer-Zitrone“, ,,Himbeere“, „Johannisbeere“ und „Weichsel“ sind seither im neuen Look, der ebenfalls mit einer Portion Retro-Charme überzeugt, erhältlich, wobei sowohl Schriftart und Bebilderung als auch der Claim erneuert wurden. Aktuell werden die „Spitz“-Sirupe übrigens durch umfangreiche Social Media-Aktivitäten kräftig gepusht.

Zugelegt.

Bei Rauch gibt es zwar aktuell im Sirup-Bereich keine Produkt-News, dafür aber Erfreuliches über das bestehende Portfolio zu berichten. So konnte „happy day Sirup“ im vergangenen Jahr 10% neue Käufer dazugewinnen und verzeichnete ein Mengen-Plus von 16% (GfK Haushaltspanel).

Fazit.

Ob ausgefallen oder ganz klassisch – die unterschiedlichen Brands des Sirup-Markts bedienen unterschiedlichste Konsumentenwünsche und Verwendungsanlässe, was dem Segment nur gut tun kann.