Ein Tag mit Milch

Anlässlich des AMA Milchsymposiums, das heuer unter dem Motto „Was die Milch mit Psychologie zu tun hat“ stand, gab die AMA aktuelle Zahlen rund um die Milch bekannt und bot einen Rahmen für informative und kurzweilige Vorträge.

Beginnen wir mit dem Status quo in Sachen AMA-Gütesiegel im Milchbereich, das sowohl Kriterien für Landwirte als auch Milchverarbeitungsbetriebe definiert. Insgesamt nehmen 28.000 Betriebe mit 530.000 Milchkühen sowie sämtliche bedeutenden heimischen Molkereien am AMA-Gütesiegel bzw. AMA-Biosiegel teil. Dies gewährleistet eine hohe Rohmilchqualität durch besondere Hygiene bei der Milchgewinnung und schnellen Kühlung. Außerdem sind auch die Haltung von Kühen und Kälbern, die Fütterung sowie das Gesundheits- und Betriebsmanagement geregelt. Darüber hinaus gibt es das freiwillige Qualitätsprogramm „QS Kuh“. Im Jahr 2018 wurden 6.460 Milchkuhbetriebe kontrolliert, bei 70% davon gab es keinerlei Beanstandung, bei 28% wurde Verbesserungspotential aufgezeigt (etwa im Bereich Dokumentation oder Sauberkeit), bei rund 2% der Betriebe gab es deutliche Abweichungen. 13 Bauernhöfe wurden von der Milchlieferung gesperrt. Was die teilnehmenden Molkereien betrifft, so gelten für sie Qualitätsstandards, die über den gesetzlichen Bestimmungen liegen, etwa eine absolute Nulltoleranz hinsichtlich Listerien. Außerdem muss ein Produkt mit AMA-Gütesiegel auch am Ende der Mindesthaltbarkeitsfrist der 1. Güteklasse entsprechen, was durch regelmäßige Laboranalysen sichergestellt wird.


Wissen. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse gab es bei den Vorträgen am AMA Milchsymposium zu hören, etwa von Arnd Florack von der Uni Wien, der von der Intuition schilderte, dass Nahrungsmittel weniger gut schmecken, wenn sie gesund sind. Dies beruht auf der Vorstellung der Konsumenten, dass Gesundheit ein Ziel ist, das man sich hart erarbeiten muss. Einigen Diskussionsstoff lieferte Ernährungspsychologe Christoph Klotter von der Hochschule Fulda in seinem Vortrag, der darauf einging, dass Milch als Massenartikel tendentiell entwertet sei und ansatzweise als Gesundheitsgefährdung begriffen würde. bd