Flaschendrehen

Passend zu den warmen Temperaturen stand die diesmalige Verkostung ganz im Zeichen des erfrischenden Ingwers. Dazu traten der Ingwerklassiker, das „Fentimans Ginger Beer“ und der jüngste Zuwachs der „Fentimans“-Familie, das „Fentimans Pink Ginger“ (beide erhältlich bei R. Ammersin) gegeneinander an.

Optik.

„Lautet das Motto diesmal Winter versus Sommer?“, fragt eine Kollegin beim Anblick der beiden Flaschen. Zugegeben, das „Fentimans Ginger Beer“, in der klassischen braunen Flasche, wirkt neben dem frischen Hellrosa des „Pink Ginger“ nicht ganz so sommerlich, luftig-leicht, aber bereits beim ersten Schnuppern am Glas prickelt uns die geballte frische Schärfe des Ingwers im „Ginger Beer“ entgegen – „ein Duft, der alles über 30 Grad erträglicher macht“, seufzt eine Verkosterin. Auch bei „Pink Ginger“ ist eine klare Ingwernote erkennbar – im Vergleich aber um einiges dezenter. 

Geschmack.

Der Geschmackstest bestätigt den olfaktorischen Eindruck: Was die Schärfe angeht, punktet das „Ginger Beer“ durch Raffinesse. Zu Beginn erscheint die Schärfe zurückhaltend – fast wäre eine Verkosterin geneigt zu sagen: „zu zurückhaltend“ – doch da zieht die Schärfe noch einmal richtig an und das „Ginger Beer“ zeigt, was in ihm steckt: eine dezente Süße, in die sich erfrischende Schärfe mischt, inklusive „dem Ingwerbier-typischen Nachbrennen.“ Beim „Pink Ginger“ hingegen wird sanft gestartet und ebenso geendet: Hier dominieren eindeutig die süßlichen Noten, die Schärfe klingt nur zart an. Für zwei Verkosterinnen tritt der Ingwer ein wenig zu sehr in den Hintergrund – „dafür ist es dezent fruchtig, sehr weich am Gaumen – und die Farbe ist einfach hinreißend“. 

Begleiter.

Beide Ginger-Varianten passen für uns hervorragend in Strandbar oder Gastgarten – wobei wir das „Ginger Beer“ auch in einem Burgerrestaurant oder Steakhouse mit entsprechender kulinarischer Begleitung verorten würden. Für das „Pink Ginger“ würden wir uns leichtere Begleiter wünschen: z.B. Hühnchen mit Tsatsiki oder eine Poke Bowl. „In jedem Fall passend zu beiden Kandidaten ist Wodka“, schmunzelt eine Verkosterin. Umgehend wird der Geschmackstest gemacht – natürlich nur um sicherzugehen. Er fiel äußerst positiv aus, so viel sei verraten. 

Fazit.

Die Entscheidung fällt uns zu Beginn gar nicht leicht. Die Frage: „Wie intensiv muss Ingwer sein?“ wird beinahe zur philosophischen Diskussion. Also entscheiden schlussendlich Innovation und Farbenfrohheit. Und da ist es eindeutig:

Das Ergebnis: 4:0 für das „Pink Ginger“