Flaschendrehen

Gin Tonic zählt nach wie vor zu den absoluten Drink-Favoriten – auch bei uns in der Redaktion erfreut er sich einer treuen Fangemeinde. Insofern war die Freude groß, als die beiden Kandidaten für das diesmalige Flaschendrehen feststanden: der klassische „Bombay Sapphire“ gegen den neuen „Bombay Bramble“ – jeweils in der Gin-Tonic-Variante, wobei als Tonic in beiden Fällen das „Schweppes Tonic“ zum Einsatz kam.

Präsentation.

Generell ist der optische Auftritt der beiden Flaschen sehenswert. Der klassische „Bombay Sapphire“ im beinahe fluoreszierenden hellblau, der „Bombay Bramble“ im sinnlichen Rot – zwei absolute Hingucker in jeder Bar, waren wir uns einig. Und zwar in wirklich jeder Bar: egal ob edel, hip oder casual. Serviert werden beide Drinks im Weißweinglas. So wirkt man an der Bar gleich ein wenig eleganter – oder auch am 4er Tisch mit einem Meter Abstand zum Nachbarn. Rein äußerlich gab es beim Gin Tonic mit dem „Bombay Sapphire“ keine großen Überraschungen – sein Mitstreiter hingegen zog durch seine beerenrote Farbe sofort jede Aufmerksamkeit auf sich. Die beerige Farbe kommt auch nicht von ungefähr: Schließlich wird der „Bramble“ mit einer ganz natürlichen Beeren-Infusion angereichert. Die Reaktionen auf das Erscheinungsbild fielen aber konträr aus. Während die eine Fraktion erfreut „Das ideale Accessoire in jeder Bar!“ ausrief, blieb die andere Fraktion kritisch: „Mit der Farbe muss das ja furchtbar süß sein…“

Geschmack.

Geschmacklich bietet der Gin Tonic mit „Bombay Sapphire“ alles, was man von einem guten Gin Tonic erwartet: die perfekte Harmonie zwischen leichter Bitterkeit und Erfrischung. Bei der Variante mit dem „Bombay Bramble“ bestätigte der Geruchstest den optischen Eindruck: massiv beerig. Das ließ allen in der Verkostungsrunde, die fruchtige, süßliche Drinks bevorzugen, das Wasser im Mund zusammenlaufen. Bei der Kostprobe dann die große Überraschung: Erst im Nachhang entfaltet sich das Beeren-Aroma – und das in keinster Weise süßlich, sondern durch und durch fruchtig – wobei die gin­typische Wacholdernote in harmonischer Partnerschaft auftritt. Pur gekostet eine äußerst vielversprechende Kombination; im Zusammenspiel mit dem Tonic ergaben sich jedoch Zweifel. Es fehlte dem Drink an Leichtigkeit. Eine Verbindung mit Soda und/oder Prosecco wurde angedacht – mit Zitronenscheiben – für eine erfrischende Säure. 

Entscheidung.

Die Wahl des Favoriten wurde zur Entscheidung zwischen klassisch und extravagant. Und schließlich gewann – trotz kleiner Kritikpunkte – der Wunsch nach Abwechslung.


DAS ERGEBNIS: 3:2 für den Bombay Bramble & Tonic