Fleischfrei

Geschäftsführer Norbert Marcher spricht über die jüngsten Entwicklungen innerhalb seiner fleischfreien Marke die Ohne.

Erstmals gibt es von der Marke „die Ohne“ conveniente Produkte für die schnelle Küche zuhause. PRODUKT hat sich für die Hintergründe interessiert und Norbert Marcher, Geschäftsführer der Marcher Fleischwerke, zum Interview gebeten.

 

PRODUKT: Was ist Ihr persönliches Lieblingsprodukt von „Die Ohne“?
Marcher: Ich halte sowohl unsere Aufschnitt-Produkte als auch die neuen Nuggets für sehr gelungen. Unsere Produktentwicklung schafft es immer wieder, auch überzeugte Fleischesser wie mich mit Kreationen zu überraschen, die vom „Original“ kaum mehr unterscheidbar sind.

PRODUKT: Nach welchen Kriterien werden diese Produkte entwickelt? Wer ist die Zielgruppe?
Marcher: Unser wichtigstes Kriterium ist der Geschmack – nur geschmacklich einwandfreie Produkte werden vorgestellt. Das umfasst den Biss, den Geruch, die Textur. Im nächsten Schritt sind wir bemüht, die Rohstoff-Thematik im Sinne unserer Zeit zu erfüllen – daher suchen wir österreichische oder europäische Partner, die uns diese verlässlich liefern können. Natürlich greifen wir bei der Produktentwicklung Trends auf und orientieren uns an Gerichten oder Speisen, die auch in nächster Zeit beliebt sein werden. Ursprünglich richtete sich die Marke „die Ohne“ neben Vegetariern besonders auch an Flexitarier. Also an Menschen, die prinzipiell Fleisch essen, aber manchmal aus unterschiedlichsten Gründen auf Fleisch, aber nicht den Geschmack von Fleisch verzichten möchten. Mittlerweile denken wir die Marke breiter – wir sehen z.B. unsere Convenience-Produkte als gleichwertige Lebensmittel, die jeder, der gerne ein gutes Produkt mag, essen kann.

PRODUKT: Sie haben erstmals Fleischersatz-Convenience-Produkte auf den Markt gebracht (Produktvorstellung). Warum?
Marcher: Mit unserem Werk in Bruck, Blasko Convenience, liefern wir schon seit der Übernahme 2015 frische oder tiefgekühlte Hausmannskost in die Heißen Theken oder zu C&C-Märkten. Der Convenience-Markt ist in allen Bereichen im Steigen begriffen, deshalb sehen wir hier ein großes Potential für unsere Fleisch­ersatzprodukte.

PRODUKT: Wie lange dauerte die Produktentwicklung?
Marcher: Wir haben gemeinsam in einer Klausur vor zwei Jahren beschlossen, dass wir uns in Richtung fleischlose Convenience-Produkte weiter entwickeln wollen. Ab diesem Zeitpunkt wurde getüftelt, ausprobiert, verkostet. Seit Beginn des Jahres 2021 haben wir die Produkte im Handel vorgestellt und auch hier noch die Inputs verarbeitet – also man kann sagen, dass wir von der Entscheidung, diese Produkte zu entwickeln, bis zur Einlistung ca. 2 Jahre benötigt haben.

PRODUKT: Aktuell macht die fleischfreie Linie ca. 2% Ihres Unternehmensumsatzes aus. Was versprechen Sie sich in Zukunft? Welche weiteren Neuheiten dürfen wir in Zukunft erwarten?
Marcher: Wir haben sehr schmackhafte Aufstrichvarianten bereits fertig entwickelt, Cabanossi und auch „Vischstäbchen“. Im Rahmen der Wurstersatzprodukte haben wir durch unseren Know-how-Vorsprung eine besonders gute Marktstellung und sind höchst motiviert, diese zu halten, trotz zahlreicher neuer Marktteilnehmer, die in dieses Segment drängen. Der Marktanteil von fleischlosen Produkten im Verhältnis zum Original liegt trotz deutlich zweistelliger Wachstumsraten in den letzten Jahren immer noch unter 1% gemessen am österreichischen Gesamtabsatz von Fleisch- und Wurstwaren. Wenn sich also das Wachstum auch in den nächsten Jahren fortsetzen sollte, wird sich der Anteil sicher weiterhin im unteren einstelligen Prozentbereich bewegen.

PRODUKT: Danke für das Gespräch!

die Ohne setzt erstmals auf Convenience-Produkte in verschiedenen Varianten.