Gekommen, um zu bleiben?

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Das gute alte Seifenstück ist wieder da. Aber es kann jetzt mehr denn je – etwa Shampoo sein oder Duschgel oder Zahnpasta. Populär sind die festen Pflege-Artikel vor allem bei einer jungen, ökologisch orientierten Zielgruppe – damit ist die Chance, dass sie bald der Nische entwachsen, gegeben.

Auf der Suche nach Produkten, die nicht nur gut für einen selbst, sondern auch für die Umwelt sind, sind die Verbraucher jetzt auch im Kosmetik-Bereich besonders sensibel. Hat man nämlich mal die Küche vermeintlich soweit im Griff – und ist etwa auf Mehrweg-Milch und Nudeln in Papierverpackungen umgestiegen – rückt das Badezimmer in den Klimasünden-Fokus. Fläschchen und Tuben, zum überwiegenden Teil aus Kunststoff, finden sich hier ja reichlich. Und das aus gutem Grund, denn Flüssiges und Cremeförmiges benötigt entsprechende Verpackungen, und Glas ist in der Barfuß-Zone eher ungeeignet. Kosmetik-Artikel in fester Form, ausschließlich in Papier oder Karton verpackt, scheinen hier für viele eine gute Lösung zu sein. Seit einiger Zeit findet man diese auch nicht mehr ausschließlich in entsprechend spezialisierten Shops (stationär und online), sondern vermehrt im herkömmlichen Drogeriefachhandel.

Out of the Box.

So bietet Henkel Beauty Care bereits unter zwei Marken-Linien Produkte in fester Form an. TV-Unterstützung gibt es aktuell schon für „Nature Box Festes Shampoo“ und auch die neu lancierte italienische Naturkosmetik-Brand „N.A.E“ bietet neben Tuben und Tiegelchen z.B.  feste Duschpflege. Friederike Orbea, Marketing Manager Henkel Beauty Care Retail Austria: „Wir gehen davon aus, dass der Trend gekommen ist, um zu bleiben. Es handelt sich um ein derzeit noch verhältnismäßig kleines, aber schnell wachsendes Segment. Die ersten Ergebnisse sind aber äußert vielversprechend und zeigen, dass Verbraucher nachhaltige Alternativen sehr stark nachfragen.“ 

Vorteilhaft.

Neben der Plastikvermeidung punkten die Feststücke mit mehr Ergiebigkeit und – auch das ist nicht irrelevant – dürfen bei Flugreisen im Handgepäck mitgenommen werden. Orbea: „Ein festes Shampoo von ‚Nature Box‘ entspricht zwei herkömmlichen 250ml-Shampoos. Das bedeutet weniger Warentransport und dadurch eine geringere CO2-Belastung.“ Inhaltlich unterscheiden sich die festen Pflege-Alternativen natürlich von normalen Seifen. Orbea: „Den Unterschied gilt es hervorzuheben, da Seifen aus Fett und Lauge bestehen. Festes Shampoo hingegen ist wie herkömmliches Shampoo, dem Wasser entzogen wurde.“ 

Aufstrebend.

Auch bei der Marke „Foamie“ geht man von einem wachsenden Interesse für Feststücke aus, das sich auf das steigende Umweltbewusstsein zurückführen lässt. Dementsprechend bringt Foamie aktuell Neues auf den Markt: Ein Conditioner, der genauso wie das Shampoo mit einer praktischen Baumwollschnur zum Aufhängen ausgestattet ist, erweitert das „Foamie“-Portfolio. Damit auch unterwegs alles glatt geht, bietet man den Verbrauchern mit dem neuen „Foamie Travel Buddy“ eine Seifenschale, die fest schließt und in der die Produkte dank doppeltem Boden auch unterwegs gut trocknen können. Da das Unternehmen zudem in engem Kontakt mit den Verbrauchern steht, reagiert man sehr schnell auf konstruktive Kritik und Wünsche. Dieses Jahr werden daher noch weitere neue Produkte gelauncht – nicht nur für die Haare.

Umbruch.

Obwohl die Kosmetik-Branche bereits massiv auf die Plastik-Thematik reagiert und z.B. auf Verpackungen aus Recycling-Kunststoffen setzt, poppt mit den festen Formaten eine Alternative auf, die von vielen Verbrauchern gut angenommen wird.